Gareth Southgate

Englands Sturmlauf in Herzen und Köpfe

1996 war Gareth Southgate Englands Elfmeter-Pechvogel, bei der WM 2018 eine Stilikone an der Seitenlinie. Jetzt lässt er Fans vom EM-Sieg träumen.
1996 war Gareth Southgate Englands Elfmeter-Pechvogel, bei der WM 2018 eine Stilikone an der Seitenlinie. Jetzt lässt er Fans vom EM-Sieg träumen.Getty Images
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Gareth Southgate möchte die hochbegabten Three Lions zum ersten EM-Titel führen. Er ermuntert sie auch, als Sprachrohr für die Gesellschaft zu fungieren.

Nachdem Gareth Southgate den englischen 26-Mann-Kader für die EM-Endrunde verkündet hatte, musste er neben den obligatorischen Fragen zu Personalien auch eine andere drängende beantworten: Nein, er wird dieses Mal nicht im Gilet an der Seitenlinie zu sehen sein. „Es war wunderschön, diese Verbindung mit der Öffentlichkeit zu haben. Aber ich habe seither kein Gilet mehr getragen und ich werde es auch diesen Sommer nicht tun“, erklärte der 50-Jährige. Bei der WM 2018 war er trotz russischen Sommers mit 30 °C in Hemd und ärmelloser Weste aufgetreten und hatte dem aus der Mode gekommenen Kleidungsstück zu einem neuen Boom verholfen. In der Heimat kopierten Fans genauso wie TV-Moderatoren seinen Stil, die Handelskette Marks and Spencer registrierte um bis zu 35 Prozent mehr Nachfrage. Schließlich hatte Southgate ausreichend Werbezeit, er führte die Three Lions damals bis ins Halbfinale (1:2 gegen Kroatien).

Drei Jahre später wird immer noch über den berühmt gewordenen „waistcoat“ – Southgate trug ihn zu Ehren seines Großvaters – gesprochen, Indiz genug, dass England sportlich auf einem sehr guten Weg ist. Die Qualifikation für die EM-Endrunde wurde als souveräner Gruppensieger mit nur einer Niederlage (1:2 in Tschechien) geschafft, das erstmals ausgetragene Nations-League-Finalturnier 2019 als Dritter beendet. Mit Phil Foden (21, Man City), Jude Bellingham (17), Jadon Sancho (21, beide Dortmund) oder Mason Mount (22, Chelsea) stehen Southgate einige der spannendsten Talente zur Verfügung.

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