Fußball

EM-Ort Bukarest: Auftakt als Gradmesser

Abflug des OeFB Nationalteams zur Fussball EM 2021 nach Bukarest
Abflug des OeFB Nationalteams zur Fussball EM 2021 nach Bukarest(c) imago images/Beautiful Sports (BEAUTIFUL SPORTS/Kettner via www.imago-images.de)
  • Drucken

Österreich eröffnet die EM am Sonntag in Bukarest, wo man von Euro und Coronamaßnahmen eher wenig hält.

Die erste paneuropäische Europameisterschaft ist in vielerlei Hinsicht speziell, sie bietet auch einen anderen Blickwinkel auf den Umgang mit der Coronapandemie. In Bukarest, wo Österreich heute (18 Uhr, live ORF 1) sein erstes Gruppenspiel gegen Nordmazedonien bestreitet, ticken die Uhren anders. Zwar wurden in Rumänien am Freitag landesweit nur 202 neue Fälle registriert, wer als Österreicher aber in den Abendstunden durch die Altstadt von Bukarest schlenderte, der konnte seinen Augen kaum trauen. Vor und in den Bars und Clubs (ja, sie haben geöffnet) drängelten sich die Massen. Abstandsregeln wurde keine Beachtung geschenkt respektive weist niemand darauf hin, auch Maskenträger sind die Ausnahme. Und um in einem Lokal Platz zu nehmen, brauchte es kein negatives Testergebnis. Ein doch etwas befremdliches Bild. Der Spagat zwischen einem möglichst reibungslosen Ablauf der Fußball-Europameisterschaft in elf Ländern und der globalen Pandemiebekämpfung, er dürfte noch zum Kraftakt werden.

In Bukarest löst die Tatsache, eine von elf Gastgeberstädten dieser Euro zu sein, (noch) keine Begeisterungsstürme aus. Ein überdimensionaler Spielball inmitten der Altstadt ist zwar ein Hingucker und entpuppt sich speziell bei den Jüngeren als beliebtes Fotomotiv, wirkliches EM-Flair wollte sich beim Auftaktspiel am Freitagabend zwischen Italien und der Türkei aber nicht einstellen. Die Gründe dafür sind auch durchaus nachvollziehbar. Rumänien ist neben Aserbaidschan mit dem Spielort Baku nur einer von zwei Gastgebern, die sich nicht für die Endrunde qualifizieren konnten. In einer Gruppe mit Spanien, Schweden und Norwegen verpasste die Nationalmannschaft das Turnier letztlich deutlich, mit dem Scheitern wurde auch die Euphorie im eigenen Land – zum Heimspiel gegen Spanien (1:2) kamen 50.000 Fans in das Bukarester Nationalstadion – im Keim erstickt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.