Gesundheitspakt

G7 wollen verlorenes Terrain gutmachen

Gastgeber Boris Johnson warnte vor einem Wiederholen der Fehler zu Zeiten der Finanzkrise.
Gastgeber Boris Johnson warnte vor einem Wiederholen der Fehler zu Zeiten der Finanzkrise. ⫻ Reuters/Nicholls
  • Drucken

Die Führungsmächte des Westens beschließen einen Gesundheitspakt und möchten dem wachsenden Einfluss von China und Russland entgegenwirken.

Niemals wieder. Mit einem gemeinsamen Gesundheitspakt wollen die G7-Staaten ein neuerliches Auftreten einer Pandemie, wie sie die Welt seit 18 Monaten mit dem Coronavirus erlebt, verhindern. Die nach dem Tagungsort in Cornwall „Carbis Bay Declaration“ genannte Erklärung wird heute, Sonntag, zum Abschluss des Treffens zusätzlich zu dem Gipfelkommuniqué verabschiedet. Der britische Premierminister und G7-Gastgeber Boris Johnson sprach von einem „stolzen und historischen Augenblick“.

In der Erklärung verpflichten sich die G7, in Zukunft die Zeit für die Entwicklung, Zulassung und Anwendung von Impfstoffen auf 100 Tage zu reduzieren, die globale Gesundheitsüberwachung zu verbessern und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu stärken. Schon zuvor hatten die Führungsmächte des Westens versprochen, eine Milliarde Impfdosen an ärmere Länder zu liefern. Das ist freilich ein Tropfen auf dem heißen Stein: Die WHO beziffert den Bedarf auf elf Milliarden Dosen. Die Hilfsorganisation Oxfam kritisierte, die Deklaration „trägt nichts zur Lösung unserer fundamentalen Probleme bei“.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Empfang beim "Eden Project": Die Quen und die G7 Staats- bzw. Regierungschefs.
Pressestimmen

"Große Worte sind genug gefallen": Pressestimmen zum G7-Gipfel

"De Tijd": „G7-Impfversprechen aus Eigennutz", "de Volkskrant": „G7 wollen Türen zu China offen halten“, "NZZ": „Europäer nehmen Rücksicht auf Exportmarkt China“.
Queen Elizabeth II. mit US-Präsident Joe Biden auf Schloss Windsor.
Staatsbesuch

Queen empfing Biden: "Sie erinnerte mich an meine Mutter"

Die 95-jährige britische Regentin bat zum Tee auf Schloss Windsor. US-Präsident Joe Biden ist der 13. US-Präsident, den die Queen während ihrer Regentschaft empfing.
G7-Gruppenbild v.l.: Justin Trudeau, Charles Michel, Joe Biden, JYoshihide Suga, Boris Johnson, Mario Draghi, Emmanuel Macron, Ursula von der Leyen und Angela Merkel
Gipfel in Cornwall

Der G7-Plan zur Rettung der Welt

Die westlichen Industriestaaten nehmen sich vor, alle dringenden Weltprobleme anzugehen. Fast alle.
Gipfeltreffen

Die G7-Staaten streben einen härteren China-Kurs an

Führende westliche Industriestaaten und vor allem EU-Länder sollen den größten Teil der finanziellen Mittel für Impfstoffe zur Verfügung. Mit Den Umgang mit China wolle man künftig besser koordinieren.
Klimaneutralität

G7 wollen Milliarden für Klimaschutz in ärmeren Ländern geben

Bei der Konferenz legten erstmals alle sieben Teilnehmerländer ein Bekenntnis zur Klimaneutralität spätestens bis 2050 ab. Zudem soll es eine Zusage über jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Entwicklungsländer geben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.