Fliegen

Schmeißfliegen können mehr, als man glaubt

Sie sind nicht nur hinter Aas und Kot her, sondern schätzen auch die Leckereien, mit denen Blüten locken.
Sie sind nicht nur hinter Aas und Kot her, sondern schätzen auch die Leckereien, mit denen Blüten locken. F. Rauschenbach / F1Online / pic
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Die von uns wenig geschätzten Fliegen werden in immer mehr Bereichen genutzt, in der Forensik, im Umweltmonitoring, nun auch als Bestäuber.

In Mangoplantagen im Norden Australiens stinkt es zur Blütezeit bestialisch, natürlich nicht der Blüten wegen. Sondern weil die Farmer Gefäße mit verrottendem Fleisch und Fisch aufgestellt haben, sie sind dicht umschwärmt von Fliegen, vor allem denen, die wir abschätzig Schmeißfliegen nennen, etymologisch steckt darin der Kot, in den sie gern ihre Eier legen. Aber auch verwesendes Fleisch kann von ihren Maden wimmeln wie in der Filmszene, in der auf dem Panzerkreuzer Potemkin die Revolution in Gang kam.

Über deren Opfer machten sie sich dann auch her, auch über das Blut, und bei dem haben sie sich früh um die Aufdeckung eines Mordfalls verdient gemacht: Anno 1247 war ein Mann in einem Dorf in China mit einer Sichel erstochen worden, der Ortsvorsteher rief alle zusammen, die Sicheln besaßen, sie sollten sie mitbringen. Bald waren auch Schmeißfliegen da, sie steuerten eine der Sicheln an, die zwar gut genug geputzt war für Augen von Menschen, nicht aber für die feinen Nasen von Fliegen. Das berichtete Sung Tsu in „Das Abwaschen der Missetaten“, einem Handbuch für Leichenbeschauer, es war die erste Nutzung von Insekten in der Gerichtsmedizin (Forensic Science International 120, S. 2).

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