oder: Warum der Fußball eine gute Ausrede bietet, um weiter zu Hause zu bleiben.
Die Fußball-Europameisterschaft kommt gerade im richtigen Moment daher. Ja, Eskapismus spielt schon auch eine Rolle, eintauchen in ein Sommermärchen kann man aus vielen Gründen, und jene Länder, die über gute Kicker verfügen, können nun einen knappen Monat Euphorie tanken. Anderen wiederum bietet die EM eine gute Ausrede, um sich nicht in allzu viele Aktivitäten drängen zu lassen. Denn dieses Etwas-unternehmen-Müssen, weil man es endlich wieder kann, ist ein recht ordentlicher Kontrast (und für manche definitiv mehr Druck als Möglichkeit) zu der langen Zwangspause.
Nun kommt also die frühe Turnierphase, in der bis zu drei Spiele pro Tag, beginnend ab drei Uhr am Nachmittag bis in den späten Abend hinein, einen plausiblen und gesellschaftlich respektierten Grund bieten, weiterhin zu Hause zu bleiben. Und wer zum Public Viewing gebeten wird oder zu geselligem Grillen im Fußballkontext kann auf seinen fehlenden zweiten Stich verweisen, ganz ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen.