Die Coronakrise hat vielen Ein-Personen-Unternehmen ihre Existenzgrundlage entzogen. Einige erfangen sich, einige darben noch. Und hoffen auf weitere Staatshilfen.
Langweilig war das Leben von Michael Grundmann nicht. Seit 20 Jahren praktiziert er chinesische Heilmassage, er gründete ein Gesundheitszentrum, veranstaltete Ausstellungen, zog nach Nicaragua und wieder zurück nach Wien, um alles noch einmal aufzubauen. Dann kam die Coronakrise, der Lockdown und Grundmann konnte seine Massagen nicht mehr anbieten.
Einige Räume in seiner Praxis hatte er an andere Dienstleister vermietet – aber auch Ernährungsberater, Coaches und Yogatrainer mussten ihre Tätigkeiten vorübergehend einstellen. Also fiel auch diese Einnahmequelle weg. Grundmann meldete sich für die Mindestsicherung an. „Weil ich meine gesamten Reserven aufgebraucht und noch nicht genug verdient hatte, um mir wieder etwas auf die Seite zu legen.“ Wer Mindestsicherung bezieht, muss arbeitswillig sein, und das Arbeitsmarktservice (AMS) schickte ihn in einen Bewerbungskurs, wo er sich fehl am Platz fühlte. Er wollte ja in seinem Beruf bleiben, aber durfte temporär nicht arbeiten. Kurzum: Es war kein leichtes Jahr für Michael Grundmann.