Messeparcours

Kunstwerte

In Wien jagt derzeit eine Kunstmesse die andere.
In Wien jagt derzeit eine Kunstmesse die andere.(c) imago images/NurPhoto (Oscar Gonzalez via www.imago-images.de)
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In Wien jagt derzeit eine Kunstmesse die andere. Nach einer Durststrecke von mehr als einem halben Jahr sind die Sammler ausgehungert und kaufwillig.

Es war ein großartiges Gefühl, endlich einmal wieder auf einer Kunstmesse ganz real vor den Werken zu stehen und mit den Ausstellern über Kunst zu fachsimpeln. Und offensichtlich ist es nicht nur mir so gegangen, denn sowohl die von Wolfgang Pelz veranstaltete neue Messe Art at the Park im Hotel Park Hyatt („Die Presse“ berichtete) als auch die vom Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler ausgerichtete Messe Wikam Special im Palais Ferstel waren ein Erfolg. Letztere kann man heute noch besuchen. Auf beiden Messen herrschte reges Treiben, zumindest an den Tagen, an denen ich sie besucht habe. Da geht es den Österreichern übrigens besser als den deutschen Kollegen. Bei unseren Nachbarn heißt es noch „Bitte warten“, und zwar bis zum Herbst. So gab die Münchner Messe „Highlights“ diese Woche bekannt, dass die Veranstaltung von Juli in den Oktober verschoben werden muss, weil sie aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung keine Bewilligung bekommen habe.

Geld sitzt locker. Im Vorfeld der ersten Präsenzmesse war die Hauptsorge von Galerien und Händlern, ob Sammler trotz Corona auch in Österreich noch Kunst kaufen. Und diese Sorge wurde mehr als zerstreut. Die Aussteller der Art at the Park berichteten von sehr guten Verkäufen. Und auch Verbandspräsident Horst Szaal ist mit den Verkäufen auf der Wikam zufrieden. „Vor allem der Bildermarkt und Kunst des 20. Jahrhunderts gingen sehr gut, aber es wurde auch in den schwierigeren Sparten Möbel und Teppiche schon verkauft“, sagt Szaal. Sowohl Szaal als auch die oberösterreichische Kunsthändlerin Petra Popp-Wiesinger vom Kunsthandel Wiesinger sprechen von einem Nachholbedarf. „Die letzte Messe, die wir hatten, war im Oktober, und aufgrund der langen Lockdownphase sind auch die Ausstellungen und Vernissagen, die Galerien und Händler normalerweise alle zwei bis drei Monate veranstalten, weggefallen“, so Szaal.

Wiesinger bestreitet gerade einen echten Messemarathon, denn nach der Art at the Park und der Wikam wird sie kommende Woche ab 17. Juni auch auf der Art Austria im Museumsquartier dabei sein. Während die Wikam einen breiten Mix aus bildender Kunst aus mehreren Epochen über Möbel und Schmuck bis Kunsthandwerk bietet, liegt der Fokus der Art Austria auf Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Messeveranstalter Pelz teilt die insgesamt 35 Aussteller auf die Ovalhalle, die Arena 21 und eine im Haupthof des Museumsquartiers aufgebaute Halle auf. Die Chance lässt sich sogar Konkurrent Szaal nicht entgehen.

kunstwerte@diepresse.com
www.diepresse.com/kunstwerte

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2021)

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