Das Leben ist lang, wenn man es recht zu brauchen weiß, sagt Seneca. Vielleicht hat er das Sozialverhalten der Meisen beobachtet.
Folgendes darf ich zu großer Zufriedenheit berichten: In den beiden Spatzennestern unter dem Dachstuhl des vormaligen Ziegenstalls sitzen die Spatzendamen bereits auf dem zweiten Gelege des heurigen Jahres.
Die Nester liegen nur einen knappen Meter auseinander, die Sperlingsfrauen können also, wenn sie wollen, in Augenhöhe miteinander tratschen. Die erste Partie junger Rotschwänzchen ist auch schon ausgeflogen – vier breitschnäbelige, winzige Piepmatze, zum Glück blieb ihre Kinderstube vom Marder unentdeckt. Sie sind in einem unscheinbaren Nest über der selbstverständlich deaktivierten Laterne auf der anderen Seite des Hauses zur Welt gekommen, nicht weit vom Amselnest auf dem Dachsparren weiter vorn.