Philharmoniker unter Jakub Hrůša deuten Smetana politisch explosiv.
Die beiden getrennt aufgestellten Harfen mit ihrem rhapsodischen Dialog, dann der dunkel schimmernde, verschmolzene Klang von Fagotten und Hörnern mit dem „Vyšehrad“-Thema: Damit war sogleich jene besondere Verbindung aus Märchentonfall und edlem Pathos getroffen, die nötig ist für Bedřich Smetanas „Má vlast“, diese groß angelegte Feier von Geschichte, Landschaft, Sagenwelt und auch erhoffter Zukunft seines „Vaterlandes“. Und trotz aller hochgepeitschter Dramatik sollte es den ganzen Abend niemals aufgeblasen oder hohl klingen: Bei Jakub Hrůša und den Wiener Philharmonikern war jeder Ton echt.