Nur die Symphoniker sorgten bei Bruchs Violinkonzert für Schwung.
Subtil, dezent und fokussiert: So präsentierte die niederländische Violinistin Janine Jansen am Freitag im Konzerthaus mit den Wiener Symphonikern Max Bruchs „Konzert für Violine und Orchester g-moll“ – jenes Werk, mit dem man den Komponisten verbindet, weshalb er das „entsetzlich populär gewordene Werk“ nicht mehr hören wollte. Die melancholische Note stark betonend, ließ Jansen technisch keine Wünsche offen. Mehr Leidenschaft hätte der Interpretation jedoch gutgetan. Raffinement und Verve blieben hintangestellt. Dafür lief die Künstlerin aber auch nie Gefahr, sich selbst zu stark zu inszenieren. Temperament brachte Dirigent Andrés Orozco-Estrada ein, noch mehr bei Rimski-Korsakows „Capriccio espagnol“, dessen melodischen Reichtum er gekonnt auslotete und den tänzerischen Charakter ebenso hervorstrich wie das Tiefgründige. Dazwischen Brahms' „Variationen über ein Thema von Joseph Haydn“: Die Symphoniker präsentierten es mit Liebe zum Detail, Oroczco-Estrada agierte schwelgerisch, aber stets höchst kontrolliert.