Beim Parteitag der Grünen erhielt Annalena Baerbock großen Zuspruch und eine Zustimmung wie zu Ostblock-Zeiten. Nach einer Fehlerserie hat sie aber noch nicht ganz Tritt gefasst.
Zum Abschluss ihres dreitägigen Parteitags bekamen die Grünen in ihrer Hochburg im Berliner Szeneviertel Kreuzberg nach den Attacken der vergangenen Wochen prominente Schützenhilfe von Sekundanten und Sympathisanten, die über fast jeden Verdacht erhaben sind. Swetlana Tichanowskaja, die belarussische Oppositionsführerin, bedankte sich in ihrer Rede explizit für die Unterstützung des Spitzenduos Baerbock/Habeck im Kampf gegen Diktator Alexander Lukaschenko. „Ihr gebt Belarus in Deutschland eine Stimme.“
Zunächst hatte „Übervater“ Winfried Kretschmann, seit zehn Jahren grüner Ministerpräsident von Baden-Württemberg, einen Gegenangriff gegen die „Bremser und Bedenkenträger“ der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD geritten. „Die tun auf einmal so, als würden wir eine Revolution anzetteln“, sagte er in Anspielung auf den gemeinsamen Beschluss zur Anhebung des CO2-Preises. Und richtete eine Kampfansage gegen die Koalition in Berlin: „Wir werden einen Wahlkampf hinlegen, wie ihn die Republik noch nicht gesehen hat.“