Glosse

Historischer EM-Auftaktsieg: Und was folgt jetzt?

Torjubel nach Tor zum 3-1 von Marko ARNAUTOVIC (AUT),li;David ALABA (AUT) , re:Philipp LIENHART (AUT), Jubel,Freude,Bege
Torjubel nach Tor zum 3-1 von Marko ARNAUTOVIC (AUT),li;David ALABA (AUT) , re:Philipp LIENHART (AUT), Jubel,Freude,Begeimago images/Sven Simon
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Österreichs Nationalmannschaft hat schon allein mit dem Sieg über die Nummer 62 der Fifa-Weltrangliste Geschichte geschrieben. Damit darf und soll man sich aber noch nicht zufrieden geben.

Österreich hat zum Auftakt der Fußball-Europameisterschaft spielerisch nicht geglänzt, den Endzweck und sein erstes großes Etappenziel aber dennoch erreicht. Der 3:1-Sieg über Nordmazedonien ist von historischer Dimension, nachdem in sechs EM-Endrundenspielen zuvor nie ein voller Erfolg gelungen war. Auch hat das ÖFB-Team in den 90 Minuten von Bukarest mehr Tore geschossen als in seiner bisherigen EM-Historie zusammen, in der sich vor Stefan Lainer, Michael Gregoritsch und Marko Arnautović nur Ivica Vastić (2008) und Alessandro Schöpf (2016) in die Torschützenliste eintragen konnten.

Dass die Mannschaft von Teamchef Franco Foda nach den meist biederen und ernüchternden Vorstellungen 2021 und dem arg in Mitleidenschaft gezogenen Selbstvertrauen kein Fußball-Feuerwerk zünden würde, war erwartbar gewesen. Dennoch gebührt Mannschaft und Trainer bei aller berechtigter Kritik im Vorfeld (und teils auch noch nach den ersten 45 Minuten) nun Respekt.

Trotz gedämpfter Erwartungshaltung und quasi nicht vorhandener Euphorie im eigenen Land, die jetzt vielleicht doch noch zarte Blüten treibt, wäre ein Scheitern gegen die Nummer 62 der Fifa-Weltrangliste einer mit Legionären gespickten Auswahl sowie Foda am Ende des Tages zurecht schwer angelastet worden. Jetzt aber hat Österreich die auf dem Rasen oft gar nicht so leicht zu bewerkstelligende Pflicht mit dem Aufttaktsieg erfüllt. Dass sich das Team im Turnierverlauf trotzdem steigern wird müssen, liegt auf der Hand.

Die weiteren Gegner bei dieser Endrunde sind allesamt stärker einzuschätzen als EM-Debütant Nordmazedonien. Schon am Donnerstag kann Österreichs Elf gegen Gruppenfavorit Niederlande in Amsterdam zeigen, welch positive Folgewirkung ein historischer und befreiender Auftaktsieg hat. Und wie viel Kopfsache Fußball letztlich ist.

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