Israel

Naftali Bennett: Wer ist der Mann, der Netanjahu ablöst?

Eine Szene aus der Knesset vom Sonntag nachdem klar war, dass Bennett (re) Netanjahu als Premierminister ablösen wird.
Eine Szene aus der Knesset vom Sonntag nachdem klar war, dass Bennett (re) Netanjahu als Premierminister ablösen wird.REUTERS
  • Drucken

Bennett stieg vom Bürochef des nunmehrigen Ex-Premiers Netanjahu zu dessen Nachfolger auf. Der 49-Jährige vereint einige Widersprüche in sich.

Fünf Stunden, bevor er zum Ministerpräsidenten aufsteigen sollte, stand Naftali Bennett am Rednerpult im israelischen Parlament und blickte in die Runde. Die Runde tobte. „Schande!“, brüllten Abgeordnete der Regierung, die gerade im Begriff war, abgewählt zu werden. „Lügner“, „schäm dich!“ Bennett, breitschultrig, in dunklem Anzug, ertrug die Schmähungen, ohne eine Miene zu verziehen. Für einige Momente lächelte er. „Die Juden sind ein Volk mit Meinungen, wie wir hier sehen“, sagte er.

Mit demonstrativer Gelassenheit markierte Bennett einen scharfen Kontrast zum bisherigen Amtsinhaber, Benjamin Netanjahu. Doch auch in anderer Hinsicht ist der 49-jährige Bennett ein ungewohnter Regierungschef für Israel. Seine Yamina-Partei gehört mit sechs Abgeordneten zu den kleinsten Kräften der neuen Koalition. Er hat eine erfolgreiche Karriere als Start-up-Gründer hinter sich, die ihn in jungen Jahren zum Millionär machte, und trägt als erster Premierminister in der Geschichte des Landes die Kippa.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Beim Flaggenmarsch führt die Route auch durch muslimische Viertel - eine Provokation für die Palästinenser.
Nahost-Konflikt

Tausende Nationalisten ziehen bei "Flaggenmarsch" durch Jerusalem

Die Palästinenser empfinden den angekündigten Marsch durch die Altstadt von Jerusalem als Provokation. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden 27 Menschen verletzt.
Die neue israelische Regierung hat große Herausforderungen vor sich.
Nahost-Konflikt

Sorge um neuen Flaggenumzug israelischer Nationalisten in Jerusalem

Der für Dienstag geplante Marsch auch durch arabische Viertel in Jerusalem ist für viele Palästinenser eine Provokation. Fatah und Hamas drohen mit einem "Tag des Zorns“.
Der palästinensische Premier Mohammed Shtayyeh lässt kein gutes Haar an der Ära Netanjahu.
Nahoste-Konflikt

Palästinenser-Premier: Netanjahu-Ära "eine der schlimmsten Zeiten"

Putin gratulierte dem neuen israelischen Premierminister Bennett. Der Iran erwartet keine Veränderungen nach dem Regierungswechsel beim Erzfeind Israel.
Präsident Rivlin (Mitte) schüttelt den beiden führenden Köpfen der Acht-Parteien-Koalition, Bennet (vorne links) und Lapid (vorne rechts), die Hand.
Israel

Neuer israelischer Ministerpräsident Bennett stellte Kabinett vor

Die 27 neuen Minister traten zum Fototermin bei Noch-Präsident Rivlin an. Finanzminister wird Avigdor Lieberman, Benny Gantz bleibt Verteidigungsminister.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.