Tirol: Anzeige gegen Vorsitzende des Akkreditierungsrats

Tirol Anzeige gegen Vorsitzende
Tirol Anzeige gegen Vorsitzende(c) Umit
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Die Diskussion um die Tiroler Privatuni Umit geht weiter. Der frühere Department-Leiter Staudinger sieht sich als "Bauernopfer". Die Vorgangsweise des ÖAR widerspreche der Verfassung.

Die Diskussion um die Tiroler Privat-Uni "Umit" in Hall bei Innsbruck, der der Entzug der Akkreditierung für ein Doktoratsstudium droht, geht weiter. Am Freitag erstattete der frühere Departmentleiter, Univ.-Prof. Roland Staudinger bei der Staatsanwaltschaft Wien Strafanzeige. Er wirft darin der Vorsitzenden des Akkreditierungsrates (ÖAR), Univ.-Prof. Hannelore Weck-Hannemann, Amtsmissbrauch vor. Er, Staudinger, fühle sich als "Bauernopfer", dem eine einvernehmliche Kündigung aufgezwungen worden sei.

"Ungerechtfertigte Vorwürfe"

Weck-Hannemann habe am 15. September "völlig überraschend" den Entzug der Akkreditierung angekündigt, hieß es in der Strafanzeige. "Beinahe jeden Tag" sei die ÖAR-Vorsitzende an die Öffentlichkeit gegangen und habe sich zu den detaillierten Verfahrensangelegenheiten geäußert. Als Beamtin habe sie damit privates Interesse verletzt. Staudinger sei in der Öffentlichkeit "massivst ungerechtfertigten Vorwürfen" ausgesetzt gewesen.

Die Vorgangsweise des ÖAR stehe nach Ansicht Staudingers "in massivstem Widerspruch zu verfassungsrechtlichen Grundlagen". Darin sehe er auch den Verdacht der Missbrauch der Amtsgewalt. Den dadurch für ihn entstandenen wirtschaftlichen Schaden könne er derzeit noch nicht beziffern, hieß es in der Anzeige.

Politische Debatten in Tirol

Die Umit hatte zuletzt in Tirol auch für heftige politische Debatten gesorgt. Im Visier der Oppositionsparteien stand dabei Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP), der vor seinem Wechsel in die Politik im Jahr 2008 UMIT-Rektor war. Während etwa die Grünen bereits sie Einberufung eines Untersuchungsausschusses gefordert hatten, zeigte sich die stärkste Oppositionspartei "Bürgerforum" bisher abwarten. Das Bürgerforum verwies auf den noch ausständigen Bescheid des Wissenschaftsministeriums. Für die Einberufung ist die Unterstützung von zehn der 36 Abgeordneten notwendig.

(APA)

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