Arbeitszeit

Nächster Anlauf für mehr Urlaub

(c) REUTERS (Eric Gaillard)
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Vier Wochen bezahlten Urlaub schreibt die EU mindestens im Jahr vor. Hierzulande sind es fünf. Die Gewerkschaft will mehr.

Manche Fragen kann man schwer mit Nein beantworten: „Sind Sie dafür, dass alle Arbeitnehmer eine sechste Urlaubswoche bekommen?“, fragte das Institut für empirische Sozialforschung sinngemäß im Mai 800 unselbstständig Beschäftigte in Österreich. 86 Prozent sprachen sich dafür aus. Immerhin elf Prozent halten die Ausweitung des Urlaubsanspruchs für keine gute Idee. Auftraggeberin war die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA). Sie sammelt Munition, um einer alten Forderung neuen Schwung zu verleihen: der sechsten Urlaubswoche für alle.

Derzeit steht eine sechste Urlaubswoche per Gesetz grosso modo allen zu, die zumindest 25 Jahre beim selben Dienstgeber beschäftigt sind. Bis zu fünf Jahre können beim Wechsel des Arbeitgebers aus früheren Dienstverhältnissen angerechnet werden. Die Anrechnung werde aber laut Gewerkschaft sehr restriktiv gehandhabt. Mit dem Resultat, dass nur ein überschaubarer Teil der Beschäftigten in den Genuss des zusätzlichen Urlaubs kommt.

Laut der Umfrage hat ein Fünftel der Beschäftigten sechs oder mehr Urlaubswochen. Bei den über 55-Jährigen sind es 45 Prozent. Die Gewerkschaft fordert eine Ausweitung des Urlaubsanspruchs auf sechs Wochen für alle unselbstständig Beschäftigten in Österreich. „Das wäre eine sinnvolle Art der Arbeitszeitverkürzung“, sagte GPA-Chefin Barbara Teiber am Montag. Und leitete daraus auch gleich eine Forderung für die Herbstlohnrunde ab: „Wir werden auch bei den Kollektivvertragsverhandlungen mehr Urlaub zum Thema machen.“

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