Seit zwei Wochen befindet sich die Molekularbiologin im Hungerstreik. Sie fordert etwa den Stopp des Lobautunnels und der geplanten Stadtstraße.
Die Molekularbiologin Martha Krumpeck befindet sich seit dem 31. Mai im unbefristeten Hungerstreik gegen Ökozid in Wien. "Wenn wir unseren rücksichtslosen Raubbau an der Natur so fortsetzen, bedeutet das für hunderte Millionen - wenn nicht Milliarden - Menschen den Tod. Unsere Regierungen handeln weiter, als gäbe es kein Morgen. Ich kann dem Wahnsinn nicht länger zusehen", meinte die Aktivistin der Umweltorganisation Extinction Rebellion Österreich am Dienstag.
Konkret fordert Krumpeck von dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), einen sofortigen Planungs- Bau- und Finanzierungsstopp für alle Projekte, die in der Zukunft zu einem Mehrausstoß an Treibhausgasen führen. "Allen Lippenbekenntnissen zum Klima- und Umweltschutz zum Trotz soll noch in diesem Jahr im Osten Wiens mit dem Bau einer milliardenteuren Schnellstraße für den fossilen Auto-und Lkw-Verkehr begonnen werden. Durch den empfindlichen Nationalpark Donau-Auen soll ein Tunnel gebohrt werden, dessen Auswirkungen auf die komplexen Wasserkreisläufe in der Lobau - und damit auf das Wasserwerk Lobau, aus dem etwa in Dürrezeiten Teile unseres Wiener Leitungswassers stammen - noch gar nicht abzuschätzen sind", sagte Krumpeck.
Krumpeck sitzt mit einem Schild vom späten Vormittag bis zur Dämmerung am Heldenplatz. Besuch ist willkommen, allerdings nur unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. "Ich bin noch nicht gegen Corona geimpft", sagte Krumpeck.
(APA/red.)