„First you have to know, what you don't know". Arthur Pasquarella ist Chairman of the Board der "Counselor of Real Estate", die ein eigenes European Chapter vorbereiten. Er ist Gast auf der Expo Real und spricht mit der "Presse" über die Zeit nach der Krise. Von Arthur P. Pasquarella
Arthur P. Pasquarella ist Vorsitzender des Vorstands von CRE, „The Counselor of Real Estate". Einer in den USA gegründeten Organisation, die per „invitation only" die Immobilien-Experten und -berater vereinigt. Er ist zu Gast in Wien und auf der Expo Real. Im Interview mit der „Presse" erzählt er, welche "Lessons" die Immobilienbranche in der Krise gelernt hat und warum es per se keine "guten" und "schlechten" Märkte gibt.
Herr Pasquarella, welche Erkenntnisse nimmt die Immobilien-Wirtschaft aus der Krise in die Zukufnt mit?
Die Branche hat sicher etwas gelernt, in vielen Bereichen kommen wir zurück zu den Basics, zu den grundlegenden Dingen. In ein paar Jahren werden wir zurückschauen und sagen: „Ja, das war eine wichtige Periode". Ein Zeit, die viel Kompliziertes und Schlechtes weggewaschen hat. Einer der Gründe für die Krise war, dass viele Menschen in Dinge und Instrumente investiert haben, die sie nicht verstanden haben. Und viele haben riskante Entscheidungen getroffen, jetzt gehen viele zurück zu den Dingen, die sie verstehen und in denen es gute Standards gibt.
Wie sieht die Entwicklung etwa am amerikanischen Immobilienmarkt derzeit aus?
Wir sehen 2010 wieder neue Developments, nicht überall zwar, aber in einigen bestimmten Plätzen, in spezifischen Lagen gibt es nicht genügend lächen, egal ob im Office- oder Shoppingbereich. Die Mieten sind dort soweit gestiegen, dass es wieder attraktive Renditen gibt.
In welchen Märkten und Orten sehen Sie aktuell den richtigen Zeitpunkt, um zu investieren?
Das lässt sich schwer verallgemeinern. Wenn man sagt "Investieren Sie in Brasilien" - dann kann das natürlich richtig sein. Doch bei Immobilien-Investmensts ist - anders als bei anderen Investments - die spezifische Lage entscheidend. Eine spezifische Straße in einer spezifischen Stadt mit spezifischer Ausstattung. Es ist nicht wie „One size fits all". Oder Brasilien als „the place to be". Das kann richtig sein, in einer makroökonomischen Perspektive. Aber heruntergebrochen auf das richtige Immobilien-Investment eine ganz spezifische Situation. Und deshalb gibt es auch die Immobilien-Experten, die diese Situation kennen.
Guter Markt, schlechter Markt, das ist viel zu einfach gedacht?
Ja. Sehen Sie, in den sogenannten „schlechten" Märkten werden gerade in diesem Moment Millionen Dollars gemacht. Andererseits kann man sich in den besten Märkten fragen, warum bezahle ich eigentlich soviel? Um dort zu sein, wo alle sind. Man muss einfach wissen, wie man unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen an einem spezifischen Ort in einem spezifischen Markt handelt. Es gibt kein Buch, in dem das drinsteht. Das kommt die kompetente die Bewertung ins Spiel. Und darin haben wir jahrzehntelange Erfahrung.
Wie wird man eigentlich Mitglied bei den "Counselors of Real Easte"?
"The Counselors of ist eine Mitglieder-Organisation aus hochkompetenten Immobilienberatern. Die Aufnahme erfolgt nur über persönliche Einladung. Es gibt viele Berufsorgansiationen - bei den einen muss man eine Prüfung bestehen, bei den anderen reicht es wenn man einen Scheck schreibt. Aber wir sind die einzigen nach dem „invitation-only"-Prinzip.
Und jetzt auf dem Sprung nach Europa?
Es gibt noch kein „European Chapter". Aber dieses aufzubauen, war einer der Gründe, mit Alfons Metzger nach London zu fahren, um das Thema zu diskutieren. Vor 15 Jahren haben wir angefangen zu wachsen. Heute ist die Welt eine andere. Die Unternehmen agieren, denken, mieten, kaufen, investieren auf der ganzen Welt. Und wenn es die Kunden unserer Mitglieder tun, müssen wir das auch tun. Wir wollen mit Experten vor Ort sein in Europa. Und wir wollen hier wachsen, aber ganz behutsam.
Vielen Dank für das Gespräch.
Website der "Counselors of Real Estate":