Kamera, Akku und Co.

Handykauf: Das Mobilfunknetz ist so wichtig wie die Farbe

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Der Mobilfunkanbieter ist mittlerweile so wichtig wie die Farbe des Geräts. Entscheidend sind die Kamera und Akkuleistung. Beim Neukauf greifen vor allem Apple-User lieber tiefer in die Tasche.

Nichts was aktuelle Smartphones nicht können: Sie sind Fotoapparat, MP3-Player, Fernseher, digitaler Filofax, Draht zur Außenwelt und noch vieles mehr. Dabei gibt es unterschiedliche Kriterien für jeden Handynutzer. Das Netz, in dem sie telefonieren und surfen steht dabei aber längst nicht mehr an erster Stelle. Mittlerweile ist das Mobilfunknetz so wichtig wie die Farbe, also eigentlich fast gar nicht. Entscheidend für den Kauf sind Kameraqualität und Akkuleistung.

Für das heimische Netz ist die Umfrage von der Vergleichsplattform tarife.at eine Auszeichnung. Denn man kann sie auch so verstehen: Mittlerweile ist das Netz so ausgeglichen gut, dass darauf nicht mehr sonderlich bei einem Mobilfunkvertrag geachtet werden muss. Für die Provider selbst, sind das trotzdem keine guten Nachrichten. Sie müssen sich vor allem über die Tarifgestaltung positionieren. Und hier ist der Konkurrenzdruck groß. Mit den drei großen Anbietern, die auch das Netz stellen, bietet die heimische Mobilfunkanbieterlandschaft viel Auswahl. Knapp 40 sind es an der Zahl. Vor allem Hot (Hofer) ist hier zur beliebten günstigen Alternative gewachsen.

Doch nach wie vor beziehen viele Österreicher ihre Endgeräte direkt über den Anbieter. Drei Viertel der Nutzer von tarife.at suchen 0-Euro-Handys und zahlen lieber monatlich etwas mehr, um bei der Anschaffung des Handys keine Ausgaben zu haben. Auch wenn dies auf zwei Jahre gesehen, ein teures Geschäft ist.

Was zählt beim Handykauf?

Wobei der Preis durchaus ein Kaufargument ist, ebenso wie die Qualität der Kamera sowie die Akkuleistung. Auch die Option der physischen Dual-SIM sind Kunden wichtig, wobei hier nach und nach die Hersteller auf SIM+E-SIM-Kombination umsteigen. Auch die Kopfhörerbuchse ist ein Kaufargument, das bei vielen bereits aus Platzgründen gestrichen wurde. 

Während die Preise von aktuellen Top-Smartphones vieler Hersteller weit die 1000 Euro überschreiten, gibt ein Drittel an, maximal 200 Euro bezahlen zu wollen. Der Wunsch deckt sich nicht mit den realen Ausgaben, denn tarif.at zufolge liegt der Durchschnittspreis bei knapp 600 Euro. 
Apple-Nutzer greifen hingegen auch tiefer in die Tasche und geben im Schnitt sogar 800 Euro aus. Sie sind auch treuer als die Android-Welt, wo es tatsächlich mehr Wechselkunden gibt, als bei iOS. 

Ein Drittel der User sucht inzwischen nach 5G-fähigen Smartphones, vor allem, wenn sie bereit sind, mehr Geld für ihr Gerät auszugeben. Aktuell einen passenden 5G-Tarife suchen aber nur vier Prozent.

Ultraschnell - aber langsam im Ausbau

Beim Ausbau der fünften Mobilfunkgeneration (5G) liefern sich Nordamerika, Nordostasien und die Golfstaaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen, während Westeuropa einen langsamen Start hinlegt. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Ericsson Mobility Report, der am Mittwoch in Stockholm veröffentlicht wurde. In Nordostasien (inklusive China und Südkorea) seien Ende 2020 bereits 9 Prozent aller Mobilfunkverträge auf 5G umgestellt worden. In Westeuropa liege dieser Wert bei 1 Prozent.

Bis zum Jahr 2026 sagt die Studie vor allem ein dynamisches Wachstum in Nordamerika voraus. Dort werde der 5G-Anteil gegenüber 2020 von 4 Prozent auf 84 Prozent steigen. In Nordostasien würden dagegen bis 2026 nur zwei Drittel (65 Prozent) aller Mobilfunkverträge 5G nutzen. In absoluten Zahlen liegen die Asiaten mit 1,4 Milliarden 5G-Verträgen allerdings weit vorne. Für Nordamerika erwartet die Studie 340 Millionen 5G-Verträge.

In Westeuropa ist derzeit 4G (LTE) die dominierende Zugangstechnologie und macht 78 Prozent aller Verträge aus. Ericsson prognostiziert, dass 4G im Jahr 2026 auf 27 Prozent wegen des Umstiegs auf 5G zurückgehen wird. Ältere Standards wie UMTS (3G) verschwinden fast komplett. Die Verschiebung von einigen Frequenzversteigerungen habe dabei Auswirkungen auf den Einsatz und die Abdeckung von 5G in der Region. Die 5G-Durchdringung werde aber trotz des Startrückstands bis Ende 2026 rund 69 Prozent erreichen.

(bagre)

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