Kriminalität

Europol-Aktion gegen Menschenhandel: Sieben Festnahmen in Österreich

Die Aktion richtete sich speziell gegen Menschenhandel mit dem Zweck, Personen mit niedrigen Qualifikationen in Branchen wie dem Baugewerbe auszubeuten.

Im Zuge einer europaweit durchgeführten Schwerpunktaktionen zur Bekämpfung des Menschenhandels zur Arbeitsausbeutung wurden in Österreich sieben Personen festgenommen und 22 Opfer identifiziert. Wie das Bundeskriminalamt (BK) am Mittwoch auf seiner Online-Seite berichtete fanden ähnliche Amtshandlungen in insgesamt 23 Ländern statt, die einwöchige Aktion wurde von Europol koordiniert.

Laut BK ist diese Form des Menschenhandels meist in Branchen wie dem Bau- oder Gastgewerbe vertreten, wo Personen mit niedrigen Qualifikationen arbeiten. Kriminelle nutzen für ihren Profit nicht nur die mangelnde Ausbildung ihrer Opfer, sondern inzwischen auch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die viele in finanzielle Notsituationen brachte.

229 Personen in 23 Ländern festgenommen

Zwischen 31. Mai und 6. Juni 2021 wurden im Rahmen von EMPACT (European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats) nun die europaweiten Schwerpunktaktionen unter dem Titel "Joint Action Days" durchgeführt, nicht zuletzt auch mit dem Ziel Opferbetreuung und den Opferschutz einzuleiten. In den 23 Ländern wurden insgesamt 229 Personen festgenommen, davon 73 wegen Menschenhandels und 630 mögliche Opfer von Menschenhandel wurden identifiziert. Insgesamt wurden 4.897 Örtlichkeiten kontrolliert, 16.532 Kraftfahrzeuge und 56.251 Personen überprüft, wodurch über 700 neue Ermittlungen eingeleitet wurden, 130 im Zusammenhang mit Menschenhandel.

In Österreich wurden die Maßnahmen vom BK in Kooperation mit den Landeskriminalämtern und den regionalen Dienststellen sowie mit Unterstützung der Finanzpolizei und der Arbeitsinspektorate umgesetzt. Schwerpunkt waren Kontrollen in Bau- und Gastgewerbe, für die 154 Beamtinnen und Beamte im Einsatz waren. Die Bilanz: 368 Personen-, 83 Lokal und zwölf Fahrzeugkontrollen führten zur Identifizierung von 22 Opfern, darunter 17 weibliche und fünf männliche. Herkunftsländer waren Moldawien, Rumänien, China und Guinea. Sieben Personen wurden festgenommen, weitere Ermittlungen sind noch im Gange. Zudem kam es zur Sicherstellung von 14 Mobiltelefonen und sieben gefälschten Dokumenten sowie 32.000 Euro an Bargeld.

(APA)

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