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„Wir wollen aktiv eine lebenswerte Zukunft gestalten“

Laut Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group, hat neben der Digitalisierung vor allem das Thema der Nachhaltigkeit zuletzt enorm an Relevanz gewonnen.
Laut Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group, hat neben der Digitalisierung vor allem das Thema der Nachhaltigkeit zuletzt enorm an Relevanz gewonnen.Philipp Lipiarski
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Interview. Was macht ein Versicherungsunternehmen resilient, vor welchen Herausforderungen steht die Branche und wo liegen die Wachstumschancen in der Post-Corona-Zeit? Antworten von Elisabeth Stadler, CEO der Vienna Insurance Group.

Wenn man sich die aktuellen Ergebnisse der VIG ansieht und Sie davon sprechen, wieder auf dem Niveau vor Corona zu sein, dann ist das Wort Comeback passend, oder?

Natürlich haben wie alle Unternehmen auch wir die Auswirkungen der Pandemie gespürt. Vor Corona hatten wir ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr zu verzeichnen. Es ist uns gelungen, mit sehr soliden Ergebnissen durch diese weltweite Ausnahmesituation zu steuern und wir knüpfen mit den bisherigen Zahlen des heurigen Jahres bereits wieder an das Niveau 2019 an.

Worauf führen Sie diese Resilienz der VIG zurück?

Diese Resilienz verdanken wir in erster Linie unseren Mitarbeitern, Kunden und Partnern, die allesamt enormen Einsatz, Verständnis und vor allem Vertrauen in die Gesellschaften unserer Gruppe gezeigt haben. Wir konnten alle geplanten Projekte auch in Pandemiezeiten weiterführen und umsetzen. Wir erleben hohe Kundenloyalität und große Unterstützung unserer Partner. Das sehe ich in dieser herausfordernden Zeit keineswegs als Selbstverständlichkeit.

Es hat sich gezeigt, dass Versicherungen, bei denen es um Schutz und Sicherheit geht, gerade in Krisenzeiten sehr wichtig sind. Sehr positiv hat sich unsere hohe Diversität ausgewirkt. Die breite Streuung auf eine Vielzahl von Märkten und Marken ermöglicht es uns, auch Krisensituationen stabil zu meistern. Je vielfältiger ich aufgestellt bin, desto leichter sind Turbulenzen in einzelnen Märkten oder bei einzelnen Gesellschaften durch das Gesamtergebnis auszugleichen. Das haben wir jetzt auch während der Pandemie gezeigt.

ZUR PERSON

Elisabeth Stadler ist seit über 35 Jahren in der Versicherungsbranche tätig und seit Jänner 2016 Vorstandsvorsitzende der Vienna Insurance Group (VIG), der führenden Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa. Rund 50 Versicherungsgesellschaften in 30 Ländern bilden eine Gruppe mit langer Tradition, starken Marken und hoher Kundennähe. Die mehr als 25.000 Mitarbeiter der VIG-Gruppe betreuen mehr als 22 Millionen Kunden. Die VIG-Aktie notiert seit 1994 an der Wiener Börse. Das Unternehmen weist ein „A+“-Rating mit stabilem Ausblick der international anerkannten Ratingagentur Standard & Poor’s aus. Das ist das beste Rating aller Unternehmen im ATX, dem Leitindex der Wiener Börse. Die VIG kooperiert eng mit der Erste Group, der größten Retailbank in Zentral- und Osteuropa.

Hat das Versicherungsgeschäft unter den erschwerten Bedingungen und den Lockdowns nicht gelitten?

Doch, vor allem während der ersten Lockdowns hatten wir in allen unseren Ländern starke Rückgänge im Neugeschäft. Die Entwicklung ist in den darauffolgenden Lockerungsphasen wieder auf Normalniveau zurückgekehrt. Bei Schadensleistungen haben uns die Auswirkungen von Corona vor allem im Veranstaltungssegment und bei der Deckung von Großevents weniger getroffen als Mitbewerber, da die VIG-Gruppe als Versicherer stärker in der Großindustrie als in den besonders betroffenen Branchen Handel, Tourismus und Gastronomie tätig ist.

Verändert Corona die Nachfrage der Versicherungskunden bei Produkten und Serviceangeboten?

Wir verzeichnen in Osteuropa und speziell in Österreich eine größere Nachfrage nach privaten Krankenversicherungen. Corona hat zu einem erhöhten Gesundheitsbewusstsein geführt und wir haben drauf mit einer Erweiterung von digitalen Serviceleistungen in diesem Bereich reagiert. Es hat sich gerade in dieser Ausnahmesituation gezeigt, wie wichtig es war und ist, dass wir dem Thema Digitalisierung einen sehr hohen Stellenwert einräumen.

Wo sehen Sie hier weitere Potenziale für Versicherungen?

Die Erfahrungen in der Pandemie zeigen uns, dass die Versicherungsbetreuung zukünftig verstärkt hybrid und eine Mischung aus persönlichem und digitalem Kontakt sein wird. Die Kontaktfrequenz mit den Kunden sinkt, weshalb die Bedeutung der Sichtbarkeit bei den Kunden steigt und wir neue Kundenerlebnisse zusätzlich zur Absicherung der Risiken bieten wollen.

Wir setzen schon seit Jahren auf den Ausbau von Assistance-Leistungen in unseren Märkten, die dem Kunden einen Mehrwert zur Hauptaufgabe der Absicherung von Risiken bieten, der nicht versicherungstypisch ist. Wir denken auch an die Partizipation und Ansprache über neue Plattformen, die Kunden verstärkt nutzen.

Wenn Sie von der Mischung aus digitalem und persönlichem Kontakt sprechen, meinen Sie auch die Tatsache, dass vieles aus dem Home-Office erledigt wurde. Wie ist das geglückt?

Durch die Pandemie ist uns bisher etwas gelungen, was wir in dieser Form vorher nicht angedacht hätten. Von einem Tag auf den anderen haben wir Tausende Mitarbeiter ins Home-Office geschickt und trotzdem den Geschäftsbetrieb unverändert aufrechterhalten. Nahezu alle Mitarbeiter, Kunden und Partner haben diesen Digitalisierungsschritt sehr gut gemeistert und mit ihrer positiven Einstellung zu einer stabilen Entwicklung trotz Pandemie beigetragen.

Wir haben bereits ein neues Konzept für mobiles Arbeiten nach Covid erstellt. Es wird möglich sein, bis zu maximal 60 Prozent der Arbeitszeit als mobile Arbeitszeit zu vereinbaren.

Wo liegen für die VIG-Gruppe weitere Wachstumschancen?

Nach Corona wird wieder vor Corona sein, sprich ein im Schnitt doppelt so hohes Wirtschaftswachstum in CEE im Vergleich zu Westeuropa. Wir gehen davon aus, dass wir sozusagen nach Corona wieder vom fortschreitenden Aufholprozess und großem Wachstumspotenzial profitieren werden. Unser Kompass zeigt daher weiter klar nach Osten. Wir wollen unsere führende Position in der CEE-Region nicht nur festigen, sondern weiter ausbauen und nachhaltige Werte für Gesellschaft, Kunden und Mitarbeiter schaffen.

Vor welchen großen Herausforderungen außer der Digitalisierung steht die Versicherungsbranche?

Ganz klar beim Thema Nachhaltigkeit, das enorm an Relevanz gewonnen hat. Die Branche hat erkannt, dass Investitionen in ESG-Kriterien in ganz Europa eine wichtige Rolle in strategischen Überlegungen spielen – unabhängig davon, ob aus eigener strategischer Überzeugung oder aufgrund von regulatorischen Anforderungen oder auch wegen Forderungen von Stakeholdern. Investoren und Kunden achten zunehmend genauer darauf, ob Unternehmen in diesem Bereich aktiv sind oder nicht.

Versicherungsgesellschaften sind wesentliche Kapitalgeber für die Volkswirtschaften. Sie sorgen dafür, dass die Wirtschaft und damit auch die Gesellschaft floriert. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur modernen Gesellschaft. Unser Geschäft ist darauf ausgerichtet, Werte zu erhalten, in erster Linie finanzielle Werte, die Sicherheit von einer Generation zur nächsten schaffen.

Nachhaltig zu handeln und in ESG-Kriterien zu investieren bedeutet für uns jedoch mehr, als nur finanzielle Sicherheit zu schaffen. Unsere Prioritäten berücksichtigen in diesem Fall auch zukünftige soziale und ökologische Trends. Das bedeutet, dass wir aktiv an der Schaffung einer lebenswerten Zukunft mitarbeiten wollen.

VIENNA INSURANCE GROUP AG

Wiener Versicherung Gruppe
Schottenring 30
1010 Wien
Telefon: +43 (0)50 390-22000
Email: info@vig.com

Mehr Informationen unter: www.vig.com

INFORMATION

Die Seiten „Comeback“ beruhen auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und sind mit finanzieller Unterstützung der Vienna Insurance Group (VIG) entstanden.

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