Gruppe A

Der Held in Italiens Gesamtkunstwerk

Ganz Italien feiert Manuel Locatelli (ganz unten)
Ganz Italien feiert Manuel Locatelli (ganz unten)Pool via REUTERS
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Manuel Locatelli verkörpert den neuen Stil der Squadra Azzura: körperliche Präsenz mit vertikalem Blick. Teamchef Roberto Mancini hat ein Luxusproblem.

Rom/Wien. Italien hat nach zwei EM-Spielen geschafft, was manchen Mannschaften nie gelingt: Als Einheit zu überzeugen und zu begeistern. Mit dem 3:0-Sieg über die Schweiz hat die Squadra Azzura souverän das Achtelfinalticket gebucht und ganz nebenbei nicht nur das eigene Land euphorisiert. Roberto Mancini hat sein Team wie ein Kunstwerk zusammengesetzt, das sich nun auf den römischen Rasen bestaunen lässt: Jeder Spieler eine Farbe, jeder Pass ein Pinselstrich, vollendet in 90 Minuten. Das Gefüge ist auch deshalb so stimmig, weil Stars nicht in ihrer Individualität glänzen, sondern sie ins Ganze einbringen.

Italien hat auch eine lange Tradition, bei Turnieren neue Helden aus dem Hut zu zaubern. Paolo Rossi 1982, Salvatore Schillaci 1990, Buffon-Ersatz Francesco Toldo 2000 oder Fabio Grosso 2006. Nach seinen beiden Toren gegen die Schweiz ist nun Manuel Locatelli auf dem besten Weg. Nominell ist er der Ersatz für Marco Verratti. Weil dem Mittelfeldstrategen von Paris St. Germain nach wie vor das Knie zu schaffen macht, rückte der 23-Jährige von US Sassuolo bei der EM in die Startelf und stellte eine Kombination aus körperlicher Präsenz und direktem Spiel zur Schau. „Das war eine fantastische Partie, ich kann es noch gar nicht richtig glauben“, frohlockte Locatelli nach dem ersten Doppelpack seiner Karriere. „Ich bin superstolz, Teil dieser Gruppe zu sein. Es ist irre.“

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