Tourismusbetriebe sperren auf, finden aber nicht genug Personal. Selbst schuld, sagt die Gewerkschaft. Der AMS-Chef sieht die Folgen langer Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit – und appelliert auch an die Unternehmen.
Stellen wir uns vor, es gibt wieder Arbeit, aber keiner geht hin: So sieht die Lage aus, wenn man auf die Tourismusbranche hört. Nach Monaten der Ungewissheit habe ein erheblicher Teil der Beschäftigten der Branche den Rücken gekehrt. Nicht nur Fachkräfte, sondern auch Hilfsarbeiter fehlten, und das Arbeitsmarktservice komme mit dem Vermitteln der Jobs nicht mehr nach, sagte Branchensprecherin Susanne Kraus-Winkler der APA. Die Klagen über Personalmangel sind omnipräsent, dem Anschein nach ist er größer denn je – und vor allem die gerade erst anlaufende Beherbergung und die Gastronomie schreien auf.
Hohe Arbeitslosigkeit bei rekordverdächtig vielen offenen Stellen. Menschen, die sich ans „Nichtstun“ gewöhnt haben, unken so manche. Unternehmen, die wegen des Mitarbeitermangels Umsätze verlieren. Eine aufgeheizte Debatte. Wie viel Wahrheit steckt dahinter?