Dutzende verletzte Polizisten, brennende Barrikaden, geschlossene Behörden: Vor Deutschlands berühmtestem besetzten Haus in der „Rigaer 94" regierten Chaos und Gewalt.
Morgens halb zehn in Deutschland: Die Rigaer Straße ist seltsam verlassen. Keine Passanten, keine parkenden Autos, keine Geschäftigkeit. Die Szenerie erinnert an einen dieser Horrorfilme, in denen Zombies die Menschheit beinahe ausgerottet haben. Aber vorn an der Kreuzung zur Liebigstraße lärmt es. Ein paar Dutzend Versammelte skandieren giftige Parolen: „Ganz Berlin hasst die Polizei." Oder sie drohen, dass sie die Stadt „platt" machen.
Dann knallt es. Feuerwerksraketen. Die Menge grölt zustimmend. Bald kippt die Stimmung vollends. Den zweiten Tag in Folge.