Inseratenstopp wegen kritischem Artikel? "News" schuldigt an

Das Finanzministerium in Wien.
Das Finanzministerium in Wien.(c) imago/Panthermedia (Spitzi-Foto via imago-images.de)
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Das Finanzministerium dementiert, nach einem kritischem Bericht die Werbeschaltungen in Titeln der VGN Medien Holding eingestellt zu haben.

Aufregung hat es am Donnerstag um den Vorwurf der Einstellung von Werbeschaltungen durch das Finanzministerium in Titeln der VGN Medien Holding gegeben. Das Nachrichtenmagazin "News" erklärte via Twitter, es sei mitgeteilt worden, dass das Ministerium "nichts mehr schalten" werde. Der Schritt wurde mit einem unlängst veröffentlichten kritischen Artikel zur "Rolle der türkisen Führung innerhalb der ÖVP" in Verbindung gebracht. Das Finanzministerium dementierte am Abend.

"Das Finanzministerium stellt klar, dass keine Inserate bei VGN storniert wurden. Ganz im Gegenteil wurde Ende März 2021 ein Gesamtpaket bei der VGN für das 2. Quartal verhandelt, beauftragt und abgearbeitet", hieß es daraufhin in einer Aussendung des Ministeriums. In der "News"-Ausgabe von 11. Juni soll fälschlicherweise ein nicht gebuchtes Inserat abgedruckt worden sein, woraufhin sich eine Betreuerin beim Finanzministerium entschuldigt und dieses nicht in Rechnung gestellt habe. Es liege nicht am Finanzministerium, wenn die VGN nicht beauftragte Inserate schalte, so das Ministerium unter der Führung von Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP). Die Mediaplanung erfolge unabhängig von Berichterstattungen und könne zeitlich als auch bezüglich des Umfangs variieren. Seitens der VGN war am Donnerstagabend vorerst keine Stellungnahme zu bekommen.

"Message Control – So mies geht's türkis", titelt das Nachrichtenmagazin "News" auf dem Cover seiner aktuellen Ausgabe.

Das Finanzministerium gab im 1. Quartal des heurigen Jahres rund zwei Mio. Euro für Werbung in Medien aus, wie die kürzlich von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten zeigen. Damit wendete es nach dem Bundeskanzleramt (8,9 Mio. Euro) am meisten von allen Ministerien auf. In Medien der VGN - darunter "News", "Trend", "Woman" sowie "TV-Media" - inserierte die öffentliche Hand im 1. Quartal 2021 insgesamt rund 700.000 Euro.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch sah in der mutmaßlichen Einstellung der Werbeschaltungen den nächsten Beleg "für die antidemokratische Gesinnung der türkisen Truppe" gegeben. Die ÖVP unternehme alles, um "demokratische Kontrolle und die Aufarbeitung der türkisen Skandale zu torpedieren", erklärte er noch vor dem Dementi aus dem Finanzministerium in einer Aussendung. Er forderte die ÖVP auf, ihre Angriffe auf die Demokratie einzustellen und Blümel zurückzutreten.

(APA)

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