Diplomatie

Zweite Amtszeit für UNO-Generalsekretär Guterres

(c) REUTERS (ANDREW KELLY)
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Der Portugiese António Guterres wird die Vereinten Nationen für fünf weitere Jahre führen. Die UNO-Vollversammlung berief den 72-jährigen am Freitag einstimmig für eine zweite Amtszeit.

Guterres war ohne Gegenkandidat und mit der Unterstützung des Sicherheitsrates angetreten. Als eine der größten Herausforderungen für Guterres' gilt neben zahlreichen regionalen Konflikten der Kampf gegen die Klimakrise.

Der UNO-Chef hatte zuletzt immer wieder das Bild einer Welt am Abgrund gezeichnet und die großen CO2-Produzenten zu größeren Anstrengungen aufgefordert. Auch die wirtschaftlichen und sozialen Turbulenzen sowie Armut und Hunger durch die Corona-Pandemie dürften noch länger eine Rolle spielen. Außerdem droht die Handlungsfähigkeit der UNO durch steigende Spannungen zwischen den USA und China weiter beeinträchtigt zu werden.

Seit 2017, bis 2026

Die neue Amtsperiode des UNO-Chefs startet am 1. Jänner 2022 und dauert bis Ende 2026. Guterres ist der neunte Generalsekretär und führt die Welt-Organisation seit 2017. Seine erneute Aufstellung galt schon lange als sicher: Guterres hatte in den vergangenen Jahren einen guten Umgang mit den einflussreichen Vetomächten USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich gepflegt.

Guterres gilt als scharfsinniger Politiker, aber als vorsichtiger - Kritiker sagen zu zaghafter - Vermittler in internationalen Konflikten, in denen ihm selten größere Erfolge gelangen. Das liegt Experten zufolge auch daran, dass Guterres sich in den vergangenen fünf Jahren angesichts der Angriffe von US-Präsident Donald Trump gegen die UNO "im Überlebenskampf" befunden habe.

Dem UNO-Chef wurde auch immer wieder vorgeworfen, dass er China wegen Menschenrechtsverletzungen wie bei der Minderheit der Uiguren nicht ausreichend kritisiert hat. Auf sich aufmerksam machen konnte Guterres allerdings mit seinem Fokus auf eher universelle Themen, wie die Bekämpfung der Klimakrise und seiner Arbeit in der Covid-19-Pandemie.

Vieles spricht dafür, dass der UNO-Chef auch künftig nicht wesentlich forscher auftreten wird: Zuletzt hat er betont, dass komplexe Herausforderungen nur mit einem "bescheidenden Ansatz" angegangen werden könnten. Auch könnten die UNO wenig tun, wenn "die Beziehungen zwischen den größten Mächten weiterhin dysfunktional sind".

(APA)

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