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Gaming: Bau dir deinen Himmel einfach selbst!

Wunschloses Spieleglück: Werbung für den Themenpark „Super Nintendo World“.
Wunschloses Spieleglück: Werbung für den Themenpark „Super Nintendo World“. [ Nintendo/Universal ]
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Kein Tod, kein Zeitdruck, keine Ahndung böser Taten: In Computerspielen wird die Idee vom Paradies als einem von Erdenbanden befreiten Raum virtuelle Realität. Wer sucht, findet hier sein ganz persönliches Arkadien.

Sommer, Sonne, Badespaß – wer zum Teufel braucht denn das? Jeder gestandene Gamer weiß: Gutes Wetter ist kein Grund, um das Haus zu verlassen. Denn die Welt da draußen kann nie so schön sein wie die endlos faszinierenden Universen, in deren Untiefen man sich mittels PC und Konsole verlieren kann. Unsere schnöde Wirklichkeit ist mangels Rechnerleistung nicht imstande, der Vielfalt und Fantasie zeitgenössischer Spieledimensionen Konkurrenz zu machen. Auch nicht ihrem unschlagbaren Komfort: Schwitzen, Schnaufen, Schatten-Suchen – profane Probleme des Fleischlichen, die im Digitalparadies keinen Platz haben.

Eine Zuspitzung? Sicher. Das Bild des lichtscheuen, unsportlichen Spieleenthusiasten ist ein überholtes Klischee. Doch dass viele Games ihren Fans paradiesische – oder zumindest vertraute und verlässlich angenehme – Refugien bieten, an dieser Tatsache hat sich seit der Geburt des Mediums nichts geändert.

Wohlgefühle in der Alltagssimulation

Der Eskapismusfaktor (den man keineswegs nur negativ besetzen sollte) war bei Videospielen stets höher als bei anderen Kunst- und Unterhaltungsformen. Was vor allem an einem Effekt liegt, den die Branche hochgestochen „Immersion“ nennt: Der Fähigkeit von Games, unsere Sinne und unsere Kognition kraft ihrer hohen neuronalen Stimulanz und ausgeprägten Interaktivität fest in Beschlag zu nehmen. Weiters auch an ihrem technischen Vermögen, alternative Realitäten nicht bloß als Vorstellung zu skizzieren (wie Literatur) oder (audio-)visuell abzubilden (wie Malerei und Film), sondern begehbar, erkundbar, sogar habitabel zu machen.
Wer suchet, der findet irgendwann sein ganz persönliches Spieleparadies. Das unterschiedlichste Formen annehmen kann: Auch in den Albtraumwelten mancher Horrorgames kann man es sich gemütlich machen – gesetzt den Fall, dass einem Gruselschauer Wohlgefühl bereiten.

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