Sitzt das erste Paar in einem Ei? Kleine Tafel eines Nachahmers von Hieronymus Bosch, nach 1539.
Zurück

Mit Adam und Eva in der Gemäldegalerie

Die Hölle, die musste man sich ausmalen, von ihr gibt es fantastische Bilder genug. Das Paradies dagegen folgt vergleichsweise starren Regeln in der Kunst. Eine Suche von Bosch bis zur Kaiserkrone.

Keine Sonne darf hier scheinen, kein Wasser fließen, und wenn ein wildes Tier hier um die Ecke biegen, gar ein Käferchen über den Boden krabbeln sollte – hätte dieses Paradies auf Erden, das Kunsthistorische Museum, ein veritables Problem.

Erst als wir aus diesem vertrieben wurden, haben wir es erkannt, so will es unsere christliche Prägung: Der Takt, in dem die Museen in der Pandemiezeit schlossen und wieder öffneten, gab auch den Takt eines kollektiven Gefühls von Normalität und ihrem Gegenteil vor. Vom Gegenteil, wird einem klar, wenn man die Sammlungen dieses Hochsicherheitstrakts unserer Kulturgeschichte durchstreift, haben die Menschen sich drastische Bilder gemacht: Darstellungen von Höllen, aus dem Dies- wie Jenseits, finden sich leicht, wir müssen uns wohl Bilder machen vom Leid, um es zu bannen. Wäre die freundliche Interpretation. In der politischen Realität waren Höllenbilder Propaganda der kirchlichen Macht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.