Douglas Coupland ist ein genialer Zeitdiagnostiker und Soziologe – was ihn jedoch nicht zu einem großen Erzähler macht: Sein Roman „Generation A“ weigert sich leider, ein Roman zu werden.
Generationenroman, Stimme einer Generation, Generationenepos – das Wort Generation ist eine Lieblingsvokabel der Klappentextprosa. Das Versprechen, ein bestimmtes Lebensgefühl einzufangen, gilt als Garant für Relevanz und hohe Verkaufszahlen. Schafft es Literatur, den Zeitgeist zu verewigen, lässt sie das nicht selten zum Klassiker avancieren.
Der kanadische Autor Douglas Coupland gilt im angloamerikanischen Raum als einer, der genau dies Wunderwerk vollbrachte. 1991 veröffentlichte er den Roman „Generation X“, einen Bestseller, der weder ihn selbst noch die von ihm beschriebene Generation je wieder loslassen sollte. Er gab den Vorläufern der Millennials einen Namen, der fortan selbstverständlich von Marketing wie Kulturwissenschaft verwendet wurde. Und er beschrieb vor allem die Lebenshaltung der Proto-Hipster, die sich der Leistungsgesellschaft entziehen und lieber Spaß an Vintage, Do-it-yourself und dem Erzählen von Geschichten haben, wohl wissend, nicht mehr dieselben Aufstiegschancen und Wohlstandsgarantien wie die eigenen Eltern vorzufinden.