Blattlinie

Lesen und Hitze

Das war immer schon eine ziemlich gute Kombination.

Können Sie sich noch an das eine Buch erinnern? Das, das Ihnen damals klarmachte, dass man nicht für die Schule, sondern fürs Leben liest? Ich leider nicht mehr so genau. Es war jedenfalls eine relativ späte Liebe. Eine Kindheit im Kreis großartiger Erzählerinnen hat mich lang fürs Lesen verdorben. Erzählen war letztlich immer spannender, als sich allein mit einem Buch hinzusetzen, sogar das Vorlesen fand ich eigentlich nur zum Einschlafen gut.

Später zerfiel das Lesen dann häufig in das, was Spaß, und das, was man – bewaffnet mit Lineal und Bleistift – für den Unterricht macht. Weil das aber ja nicht unbedingt so sein muss, hat das „Presse“-Kulturressort die schulischen Leselisten einer Überprüfung unterzogen. Und gefragt: Was muss raus, was rein? Das Schöne am Ergebnis ist: Die „Presse am Sonntag“-To-do-Liste taugt für beides – für die Klasse genauso wie für hitzefaule, himmelblaue Sommertage.

Und die stehen an: vor allem in Wien. Mirjam Marits, unter anderem die redaktionsinterne inoffizielle Wetterexpertin, beschreibt, warum die Bundeshauptstadt zu jenen Orten Europas zählt, die ganz besonders von Erwärmung betroffen sind. Die Kurzfassung: Wir sind zu weit weg – sowohl von den Alpen als auch vom Meer. Das ist zwar nicht zu ändern, was man aber tun kann/könnte, erklärt Christine Imlinger: Bäume, Sprühnebel, die kleinen Dinge.

Apropos Nebelschwaden: Blicken Sie ein Jahr nach dem Untergang von Wirecard in der Causa noch durch? Nein? Dann sorgen Anna Thalhammerund Madlen Stottmeyer für bessere Sichtverhältnisse. Sie bringen Sie nach dem Ende des deutschen U-Ausschusses auf den aktuellen Stand und erzählen noch einmal, wie alles begann – filmreife Flucht, BVT-Plot und Cliffhanger inklusive. Quasi ein Sommersonntagskrimi für Erwachsene.

ulrike.weiser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2021)

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