Armenien

Der armenische Machtkampf nach dem Kriegsdebakel

Premier Paschinjan – hier bei einer Kundgebung in Jerewan – muss um Wahlerfolg fürchten.
Premier Paschinjan – hier bei einer Kundgebung in Jerewan – muss um Wahlerfolg fürchten.Imago
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Bei der Parlamentswahl in Armenien am Sonntag kämpft der angeschlagene Premier Nikol Paschinjan gegen Alt-Politiker Robert Kotscharjan. Die Bürger sehnen sich nach Sicherheit, doch einen schnellen Ausweg aus der Krise gibt es nicht.

Im Frühling 2018 stand Nikol Paschinjan auf dem Platz der Republik und konnte wegen der lauten „Nikol-Nikol“-Schreie kaum zu seiner Rede ansetzen. Für einen Abend konnte Paschinjan die Begeisterung von damals wieder aufleben lassen, als er diese Woche Tausende erneut auf den zentralen Platz rief. Seine Anhänger halten dem nunmehr amtsführenden Premier die Treue, aber den breiten gesellschaftlichen Rückhalt von damals hat er verloren.

Am Sonntag finden in Armenien vorgezogene Parlamentswahlen statt und Paschinjan ringt um seine politische Zukunft. Der Revolutionsheld ist drei Jahre nach seinem Aufstieg an die Macht für viele zum Sündenbock geworden. Der verlorene Krieg in Berg-Karabach, der andauernde Grenzkonflikt mit Aserbaidschan sowie das ungelöste Problem der Kriegsgefangenen lastet schwer auf der Nation, die sich seit dem Ausbruch des militärischen Konflikts im vergangenen Herbst in einem Überlebenskampf sieht.

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