Überfall von Medway. Niederländische Schiffe drangen im Wirtschaftskrieg England – Holland 1667 in die Mündung der Themse ein.
Geschichte

Wenn Handelskriege die Staaten entzweien

Wirtschaftliche Rivalitäten standen in der Geschichte oft am Beginn von Konflikten zwischen Staaten, nicht erst seit Donald Trump. Es begann mit Belagerung, Aushungern, Boykott, Zollschranken und Embargo – und führte zu regelrechten Wirtschaftskriegen.

Der gottlose Spötter Mephisto im „Faust“ hat nicht einmal vor der Heiligen Dreifaltigkeit Respekt. „Krieg, Handel und Piraterie / Dreieinig sind sie, nicht zu trennen“ verkündet er. Dass er freilich Recht hat, zeigt die Geschichte der Welt. Eigentlich sollte man annehmen, dass ein Wirtschafts- oder Handelskrieg eine Contradictio in Adjecto ist: Wo man Handel treibt, ist der Krieg ferne. Die Annahme, dass gute Handelsbeziehungen friedensstiftend wirken und dass wirtschaftliche Zusammenarbeit vor Krieg schützt, hat sich aber nicht bewahrheitet. Selbst intensive Kooperationen schützen nicht vor Krieg, manchmal führen sie sogar erst recht zu Konflikten.

Der Wirtschaftskrieg der USA gegen China etwa, von Präsident Donald Trump initiiert und anscheinend noch lang nicht im Abklingen, war mehr als die Provokation eines Exzentrikers, er hat das uralte Thema wieder in die Schlagzeilen gebracht: Langjährige Partner werden einander fremd, weil sich einer von ihnen benachteiligt fühlt. Misstrauen entsteht, der friedliche Wettstreit wird beendet, im schlimmsten Fall kommt es zum realen Krieg mit Waffen.

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