Literatur

Bachmannpreis geht nach Graz

 Auch bisher schon viel gelobt und viel gelesen: die im Iran geborene, in Deutschland aufgewachsene, seit knapp zehn Jahren in Graz lebende Autorin Nava Ebrahimi.
Auch bisher schon viel gelobt und viel gelesen: die im Iran geborene, in Deutschland aufgewachsene, seit knapp zehn Jahren in Graz lebende Autorin Nava Ebrahimi. ORF
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Nava Ebrahimi, schon für exzellente Romane bekannt, gewann das Klagenfurter Wettlesen. Der Rest der Preise ging an Deutsche, Necati Öziri räumte gleich doppelt ab.

Wenig erfolgreich hätten die österreichischen Teilnehmer beim diesjährigen Wettlesen in Klagenfurt abgeschnitten, wäre da nicht die seit knapp zehn Jahren in Graz lebende Autorin Nava Ebrahimi – die am Sonntag bekannt gegebene neue Bachmannpreisträgerin.
Eine Autorin, die für ihr Renommee des mit 25.000 Euro dotierten Preises nicht bedurft hätte. Mit ihren schon in Österreich entstandenen Romanen „16 Wörter“ und „Das Paradies meines Nachbarn“ hat sie längst souveräne erzählerische Reife bewiesen. Sie erzählt schwierige, von Migration geprägte Familiengeschichten – mit einer Sanftheit, die dem erzählten Schmerz nichts von seiner Intensität nimmt.

„16 Wörter“, das 2017 den Österreichischen Buchpreis für das beste Debüt bekam, handelt von Frauen in Teheran, wo Ebrahimi selbst 1978 geboren wurde. Eine Iranerin reist darin nach dem Tod ihrer Großmutter aus Köln (wo auch die Autorin lange lebte) in ihr Geburtsland zurück. Ebrahimis zweiter, 2020 erschienener Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ spielt im Iran und in Deutschland. Er erzählt von einem Familiengeheimnis und Schuldfragen rund um einen als Teenager nach Deutschland gekommenen, erfolgreichen Designer und seinen an den Rollstuhl gefesselten, im Iran gebliebenen Adoptivbruder.

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