Irans neuer Präsident Raisi repräsentiere ein „Regime von Henkern“. Die Atomgespräche müssten enden.
Tel Aviv/Teheran. Die Wahl des konservativen Hardliners Ebrahim Raisi zum neuen Präsidenten des Irans wird in Israel mit Warnungen und Drohungen kommentiert: „Raisis Wahl ist ein Signal an die Weltmächte, dass sie aufwachen müssen“, sagte Israels frisch gekürter Ministerpräsident, Naftali Bennett, am Sonntag. Und: „Ein Regime von Henkern darf keine Massenvernichtungswaffen besitzen.“ Bennett bezog sich dabei auf Vorwürfe, geäußert unter anderem von Amnesty International, wonach Raisi im Iran der 1980er als Strafjurist an der Hinrichtung Tausender politischer Häftlinge beteiligt war.
Der Sieg des 60-Jährigen bei der Wahl am Freitag war vom Staatsapparat programmiert gewesen, nachdem viele Gegenkandidaten im Vorfeld ausgeschlossen wurden. Raisi erhielt rund 62 Prozent der Stimmen, bei einer historisch niedrigen Beteiligung von offiziell nur rund 49 Prozent – sie soll sogar noch viel geringer gewesen sein, sagen Oppositionelle. Die Wahl stößt im Ausland vielfach auf Kritik.