Sommer 2022

Männermode wieder auf dem Laufsteg

Diors Männermodetrends für den Sommer 2022.
Diors Männermodetrends für den Sommer 2022. (c) YANNIS VLAMOS (YANNIS VLAMOS)
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In Mailand, London und Paris  wird die Männermode für den nächsten Sommer präsentiert. Optimismus liegt in der Luft, nicht nur in den Kollektionen, sondern auch durch physische Modeschauen.

Louis Vuitton

Anzug oder Jogginghose? Mit dieser Frage haben sich Männer nach über einem Jahr der Coronavirus-Pandemie und den Lockerungen immer mehr beschäftigt. Wenn es nach Louis-Vuitton-Designer Virgil Abloh geht, kann man beides haben.

Schon zuvor habe er sich immer wieder mit der Formalität von Louis Vuitton und der heutigen Jugendkultur auseinandergesetzt. "Ich habe über diese polaren Gegensätze nachgedacht, der Anzug und die Trainingshose. (...). Der Tagjob und der Nachtjob, der Raver und der Geschäftsmann", so der Designer im Interview mit "WWD". Und weiter: "Ich wähle nicht zwischen dem einen und dem anderen, meine Handschrift ist beides."

Dior

Designer Kim Jones arbeitete für seine neue Sommerkollektion eng mit Rapper Travis Scott zusammen. Inspiriert wurde sie von Scotts Erinnerungen an seine Heimat Texas und Diors eigene Geschichte. 1947 reiste Christian Dior etwa nach Texas, um seine Debütkollektion der reichen Klientel im Bundesstaat zu präsentieren. Gezeigt wurde die Kollektion passenderweise in einem Kaktusgarten umgeben von viel Pink.

Sommerlook von Dior.
Sommerlook von Dior.

Dries Van Noten

Hedonismus und Freiheit stehen in der Kollektion, die während es fünften Lockdowns in Antwerpen entstand, im Vordergrund. Außerdem das Abwenden von rein männlichen und rein weiblichen Silhouetten und Looks.

Sommer-Look von Dries Van Noten.
Sommer-Look von Dries Van Noten.

Prada

"Die Utopie des Normalen" wollten Miuccia Prada und Raf Simons in ihrer Prada Männerkollektion für den Sommer 2022 präsentieren. Immerhin seien Sommerurlaube an mediterranen Stränden, etwas, das man bis vor Kurzem noch für Selbstverständlich hielt, aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch immer etwas Besonderes.

Und so wurde auch die Kollektion ausschließlich digital präsentiert. Im Modefilm sieht man, wie die Models durch einen Korridor gehen, ehe sie Licht am Ende des Tunnels sehen und auf einem Strand landen.

Die Kollektion selbst spiegelt das mit einer Urlaubsgarderobe, bestehend aus gestreiften Playsuits, Fischerhüten und Shorts wider.

Paul Smith

Um Leichtigkeit geht es auch in der Kollektion von Paul Smith. Das zeigte sich nicht nur in den verwendeten Materialien (transparente Nylons, Leine), sondern auch in der organischen Farbpalette, die den Übergang von der Morgen- zur Abenddämmerung beschreibt.

Laufsteg-Look von Paul Smith.
Laufsteg-Look von Paul Smith.

Jil Sander

Das Design-Duo Lucie und Luke Meier setzte zwar auf den für Jil Sander so typischen Purismus, unterbrach diesen aber immer wieder mit unerwarteten Details, etwa Anzüge, die mit Broschen besetzt waren, Leo-Prints oder Colour-Block-Elementen.

Hermès

Die Laufsteg-Präsentation samt Publikum fand in dem von Auguste Perret designtem steinernen Innenhof der Mobilier National statt. Theaterdirektor Cyril Teste zeichnete zum dritten Mal für die Film-/Défilé-Präsentation in Zusammenarbeit mit Designern Véronique Nichanian verantwortlich. Die Kollektion, die unter dem Namen "Double-Jeu", also Doppelspiel stand, bestand zwar nur aus 41 Looks, viele davon sind aber zum Wenden und damit noch vielseitiger einsetzbar.

Dolce & Gabbana

Zum ersten Mal seit über einem Jahr hielten Domenico Dolce und Stefano Gabbana wieder eine Catwalk-Show ab. "Digital ist sehr schwierig und es ist einfach nicht das Gleiche. Wir lieben die menschliche Note, die Leute während der Show zu beobachten und für das Finale herauszukommen", so Gabbana im Gespräch mit "Vogue".

Die Kollektion stand unter dem Motto #DGLightTherapy, der Laufsteg in Mailand wurde mit aufwendigen Lichtformationen erhellt und mit Kristallen geschmückt. Dabei orientierte man sich an der Luminarie, einer Festbeleuchtung, die es in ganz Süditalien gibt.

Modisch gesehen wurde es nostalgisch. Die 2000er wurden mit Baggypants, Westen und Mesh-Tops wiederbelebt.

Fendi

Modemut brauchen Männer wohl, um den Keylook der Fendi-Kollektion tragen zu können. Schließlich handelt es sich dabei um einen bauchfeien Anzug. Dafür hat Designerin Silvia Venturini Fendi aber auch eine gute Erklärung. Da unsere Freiheiten durch die Pandemie so eingeschränkt gewesen seien und teilweise immer noch sind, wollte sie zumindest die modischen Regeln aufbrechen.

Inspiriert wurde die Kollektion vom Licht des Fendi-Headquarters im Palazzo della Civiltà Italiana, wo auch die Show stattfand.

Etro

Auf stillgelegten Bahngleisen wurde die neue Kollektion von Etro präsentiert. "Ein metaphysischer Trip. Unabhängig von Zeit und Raum", hieß es dazu. Das typische Paisleymuster durfte dabei natürlich nicht fehlen, außerdem dominierten fluoreszierend-glänzende Stoffe und mutige Farbkombinationen.

Designer Kean Etro mit seinen Models.
Designer Kean Etro mit seinen Models. (c) REUTERS (ALESSANDRO GAROFALO)

Giorgio Armani

Zurück zu einer richtigen Laufstegshow mit Gästen zog es auch Giorgio Armani. Im Innenhof seines Hauses in der Via Borgonuovo 21 wurde die Kollektion präsentiert, die eine post-pandemische Garderobe darstellen soll. Was bedeutet das? Anstatt akkurat geschnittener Anzüge waren die Silhouetten weitaus entspannter, zudem floss mehr Sportswear in die Kollektion ein.

Burberry

Riccardo Tisci präsentierte sein Burberry-Männermodekollektion 2022 in der stillgelegten Getreidemühle Millennium Mills in Ostlondon. Inspirieren ließ sich der Designer von Freiheit und Zusammengehörigkeit, umgesetzt wurde das mit einem Catwalk-Design, das an eine illegale Rave-Party erinnerte. Wenn es nach dem Designer geht, werden die Männer im nächsten Sommer außerdem hauptsächlich Leder tragen.

Diesel 

Designer Glenn Martens feierte bei Diesel seine Premiere. Die Kollektion, die nicht nur Männerlooks beinhaltete, sondern einen All-Gender-Ansatz verfolgte, wurde mit einem Kurzfilm, der an "Lola rennt" erinnert, präsentiert.

Zegna

(chrile )

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