Interview

„Hoffe, dass auch Muslime politisch aktiv sind“

Österreich sei in vielerlei Hinsicht ein gutes Beispiel, sagt Daniel Höltgen. Doch die Islam-Landkarte sieht er kritisch.
Österreich sei in vielerlei Hinsicht ein gutes Beispiel, sagt Daniel Höltgen. Doch die Islam-Landkarte sieht er kritisch.Daniel Novotny
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Als Beauftragter für Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit des Europarats kritisiert Daniel Höltgen die Islam-Landkarte als kontraproduktiv. Auch mit dem Begriff des „politischen Islam“ hat er Schwierigkeiten.

Die Presse: Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) hat 2020 in einem Bericht zunehmende Islam- und Fremdenfeindlichkeit in Österreich konstatiert – vor allem wegen der damaligen Regierungspartei FPÖ. Wie wird der nächste Bericht über Österreich ausschauen?

Daniel Höltgen: Die ECRI ist ein Gremium, das im Vertraulichen arbeitet und nichts vorab veröffentlicht. Was ich sagen kann, ist, dass die ECRI zwei allgemeine Politik-Empfehlungen an alle Mitgliedstaaten herausgeben wird – das macht sie sehr selten. Ende des Jahres kommt eine zu Antisemitismus, eine zweite folgt zum Thema Muslimfeindlichkeit. Das deutet an, dass es in Europa in beiden Bereichen Probleme gibt.

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