Pandemie

Delta-Variante: Klimek hält neuen Lockdown für unwahrscheinlich

Komplexitätsforscher Peter Klimek
Komplexitätsforscher Peter KlimekAPA/HELMUT FOHRINGER
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Komplexitätsforscher drängt auf schnelles Impfen und PCR-Tests. Man könne hoffen, dass weitere Ausbrüche regional erfolgen und regionale begrenzte Maßnahmen etwa auch in einzelnen Unternehmen oder Schulen reichen.

Die Delta-Variante des Coronavirus könnte zwar auch in Österreich die Infektionszahlen wieder ansteigen lassen. Aber wenn man die Impfungen forciert und von Antigen- zunehmend auf PCR-Tests umsteigt, sollte kein weiterer Lockdown drohen. Ein solcher wäre aus jetziger Sicht unwahrscheinlicher als dass Österreich bei der Fußball-EM ins Viertelfinale kommt, sagte der Komplexitätsforscher Peter Klimek Montag in der "ZiB2".

Man könne hoffen, dass weitere Ausbrüche regional erfolgen und regionale begrenzte Maßnahmen etwa auch in einzelnen Unternehmen oder Schulen reichen. Die von der Regierung angekündigte weitgehende Lockerung der Schutzmaßnahmen hält Klimek angesichts der jetzigen Infektionszahlen für legitim. Sollten die Erkrankungen durch die Delta-Variante wieder steigen, müssen man aufpassen, dass man nicht denselben Fehler macht wie vergangenen September: Da hat die Regierung die schon lang zuvor angekündigten Öffnungen trotz steigender Zahlen umgesetzt und die Erkrankungen nahmen massiv zu.

Wichtig sei es vor allem, schnell und viel zu impfen. Denn derzeit hat erst rund ein Viertel der impfbaren Bevölkerung beide Stiche, also vollständigen Schutz. Außerdem plädierte Klimek dafür, die derzeit vor allem außerhalb Wiens vorherrschenden Antigen-Tests durch die genaueren PCR-Tests zu ersetzen. Mit PCR-Testungen könne man z.B. in Innenräumen auf Masken verzichten. Die Öffnung der Nachtgastronomie hält Klimek für vertretbar - wenn rundherum kein Setting dafür gegeben ist, dass sich eine vierte Welle aufbauen kann.

(APA)

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