EM 2020

Einmal in Wembley spielen

SOCCER - UEFA EURO 2020, ENG vs SCO
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Selbst Engländer spielen nicht jeden Tag im elitären Wembley-Stadion, es ist ein besonderer Ort für große Spiele. Österreich trifft hier am Samstag im EM-Achtelfinale auf Italien, David Alaba sagt: "Wir sind hier um zu träumen!"

Italien. Österreichs Fußball-Nationalspieler sind sich der Hürde, die sich am Samstag (21.00 Uhr/live ORF 1) im EM-Achtelfinale in London vor ihnen aufbaut, bewusst. Die Italiener haben sich mit drei eindrucksvollen Siegen in der Gruppenphase zu einem Turnierfavoriten entwickelt. 30 Partien sind sie bereits ungeschlagen. Die überzeugende Leistung im Gruppenfinale am Montag gegen die Ukraine (1:0) lässt das ÖFB-Team allerdings von einer Überraschung träumen.

"Wir wissen schon, dass Italien wahrscheinlich die beste Mannschaft in dem Turnier ist, was das komplette Paket betrifft mit Defensive und Offensive", meinte ÖFB-Torhüter Daniel Bachmann, der in Bukarest in seinem erst fünften Länderspiel ein sicherer Rückhalt war. "Italien ist überragend im Moment. Aber wenn wir so spielen wie hier offensiv in der ersten und defensiv in der zweiten Hälfte, glaube ich, dass wir jeder Mannschaft das Leben schwer machen können."

Das Stadion, in dem am Samstag gespielt wird, übt auf den England-Legionär einen besonderen Reiz aus. "Es gibt keine größere Fußball-Bühne als das Wembley-Stadion in London", sagte Bachmann, mit Watford in der vergangenen Saison in die Premier League aufgestiegen. Für ihn hätte der Spielort Vor- und Nachteile: Wegen der Ein- und Ausreisebestimmungen in Großbritannien können seine Frau und seine Kinder vor Ort sein - seine Eltern wie alle anderen ÖFB-Fans, die aus Österreich anreisen müssten, nicht.

"Jetzt haben wir zum zweiten Mal Geschichte geschrieben für den österreichischen Fußball", erklärte Bachmann. Dem ersten EM-Sieg des ÖFB-Teams gegen Nordmazedonien (3:1) folgte der erstmalige Einzug in die K.o.-Phase eines Kontinentalturniers. "Das werden wir genießen. Dann werden wir uns auf das Spiel am Samstag vorbereiten und hoffentlich ins Viertelfinale einziehen." Dort ginge es am 2. Juli in München mit Belgien gegen einen weiteren Topfavoriten - oder einen noch zu ermittelnden Gruppendritten.

Xaver Schlager wollte noch nicht zu weit vorausdenken. "Jetzt freuen wir uns einmal über diesen Sieg", sagte der Mittelfeld-Dynamo, der gegen die Ukrainer eine enorm starke Partie zeigte. "Das ist noch nicht das Ende. Wir sind jetzt im Turnier in einer K.o.-Phase", erklärte der Wolfsburg-Legionär vor der nächtlichen Rückreise ins Teamquartier nach Seefeld. Dort wird am Dienstag regeneriert - ehe die Vorbereitung auf Italien beginnt.

"Jeder hat gesehen, dass die eine super Gruppenphase gespielt haben, lange ungeschlagen sind", sagte Schlager. "Im Endeffekt ist es Vergangenheit, das tut nichts mehr zur Sache." Es sei nur ein Spiel, in dem alles passieren könne. "Mit Verstecken werden wir nicht weit kommen. Das werden wir nicht machen." Ähnlich sah es ÖFB-Kapitän David Alaba, der als Linksverteidiger den ukrainischen Offensivstar Andrij Jarmolenko abmontierte: "Wir sind hier um zu träumen. Mal sehen, was da alles geht."

Mit Bayern München hat Alaba bereits zehn deutsche Meisterschaften und zweimal die Champions League gewonnen. Der künftige Real-Madrid-Profi feiert am Donnerstag seinen 29. Geburtstag. Am Tag darauf hebt er mit der ÖFB-Auswahl nach London ab - zum bisher größten Spiel in seiner Nationalteam-Karriere. "Wir haben gesehen, wie Italien in der Gruppenphase gespielt hat, aber in Wembley, das wird großartig." Alaba hat das Stadion in bester Erinnerung, gewann er dort doch 2013 die Champions League.

(APA/Fin)

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