Schiffsverkehr

Containerstau in China: Vorerst keine Einbrüche im Handel

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Zahlreiche Containerschiffe warten vor dem chinesischen Hafen Yantian. Bisher hat der Stau jedoch keine Spuren im Welthandel hinterlassen.

Der Stau der Containerschiffe im chinesischen Hafen Yantian wegen Coronaschutzmaßnahmen hat dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge bisher keine großen Bremsspuren im Welthandel hinterlassen. "Die Anzahl wartender Containerschiffe im chinesischen Perlflussdelta nimmt rasant zu", sagte IfW-Experte Vincent Stamer am Dienstag. In den vergangenen vier Wochen habe der Hafen Yantian nur gut 40 Prozent der üblichen Containermenge verschifft.

Auch den Hafen von Shenzhen verlassen weniger Container als üblich. "Die Mega-Häfen Shanghai und Ningbo verzeichnen aber gegenwärtig noch keine Einbrüche", sagte Stamer. Der vom IfW berechnete Handelsindikator (Kiel Trade Indicator) weise auch deshalb unter dem Strich positive Werte für Chinas Handel und den Welthandel aus. "Spitzt sich die chinesische Schifffahrtskrise zu, könnte sich dies aber ändern", warnte Stamer zugleich.

Stau durch Coronamaßnahmen verursacht

Strenge Hygiene- und Quarantänemaßnahmen wegen der Coronakrise haben seit dem 21. Mai zu einem Stau von Schiffen geführt, die in einem der geschäftigsten Containerhäfen Chinas - dem Yantian International Container Terminal (YICT) - auf einen Liegeplatz warten. "Die Auswirkungen wären größer als der Vorfall am Suezkanal", sagte Patrik Berglund, Geschäftsführer von Xeneta, einem auf Seefrachtraten spezialisierten Unternehmen mit Hauptsitz in Oslo.

Obwohl 50 Schiffe außerhalb des Hafens warteten, seien insgesamt mehr als 160 betroffen, fügte er hinzu: "Wir haben gesehen, dass Exporteure, die nicht warten können, bis die Überlastung des Hafens nachlässt, auf Lkw ausweichen, um die Ladungen von China nach Europa zu schicken." Es wird erwartet, dass der normale Betrieb bis Ende Juni wieder aufgenommen werden kann.

(APA)

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