Der Ex-Präsident machte zuletzt vor allem durch Skandale und Enthüllungen wie die Idee einer Coronaquarantäne in Guantánamo von sich reden. Im Sommer sucht er bei einer Tour durchs Land das Bad in der Menge.
Die Pandemie war im Februar 2020 erst im Anfangsstadium, als Donald Trump im Weißen Haus ein vermeintlicher Genieblitz streifte. „Haben wir nicht eine eigene Insel?“, warf er in die Debatte über die Rückholung infizierter Landsleute ein. „Was ist mit Guantánamo?“, schlug er vor – und weil er die Idee für so brillant hielt, wiederholte der US-Präsident sie gleich noch einmal. Seine Mitarbeiter hatten dann alle Mühe, ihm die Coronaquarantäne auf Kuba in „Gitmo“ neben den noch rund vier Dutzend Insassen aus dem Antiterrorkampf auszureden. Was hätte das für ein Bild abgegeben? Ein Desaster für das US-Image in der Welt.
Dies ist eine bezeichnende Anekdote des „Krisenmanagements by Chaos“, die zwei „Washington-Post“-Journalisten im neuen Buch „Nightmare Scenario“ enthüllen. Sie beschreiben darin, wie es im Weißen Haus drunter und drüber ging, wie Trump die Corona-Agenda an sich zog, wie er die Mitglieder des Krisenstabs gegeneinander ausspielte und wie er tobte: „Die Tests bringen mich um.“ Sprich: Die hohen Coronazahlen würden die Chancen für eine Wiederwahl verderben. Dass es um seine eigene Coronaerkrankung schlimmer stand, als er eingestehen wollte, ist ohnehin Allgemeingut.