Wie geht man über bloße Opfer-Narrative hinaus, erkennt, wie Menschen der Vergangenheit sich selbst sahen? Dieses Foto aus Louisiana stammt von 1979. Vor den 1960ern sind die Quellen sehr rar.
USA

Die Black History steht vor einer goldenen Ära

Ein Historiker sagt der Geschichte der Schwarzen in Amerika eine Revolution voraus, durch die Digitalisierung: Über Technik gegen den Rassismus der Archive, Churchills Irrtum und die Frage, ob Sieger oder Besiegte Geschichte schreiben.

Der Sieger schreibt die Geschichte: Bis heute hört man diesen alten Satz. Obwohl er seit mindestens einem halben Jahrhundert auch eifrig widerlegt wird. Reinhart Koselleck, einer der bekanntesten Historiker des 20. Jahrhunderts, hat schon 1988 das Gegenteil behauptet: „Der Besiegte schreibt die Geschichte.“

Sieger, so argumentierte er anhand vieler Beispiele, legten ihre Historie kurzfristig an, konzentriert auf die siegreichen Taten und Ereignisse. Die Besiegten seien „in einer größeren Beweisnot“, ihr Drang nach Einsicht in das Geschehene sei größer. Damit sei ihre Darstellung erkenntnisreicher und setze sich langfristig eher durch. Und es gibt noch einen Faktor: das drängendere Interesse. Der Sieger hat weniger Bedarf daran, das Geschehen aus seiner Sicht darzustellen.

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