Innenminister Karl Nehammer kritisiert die „Doppelbödigkeit“ der Flüchtlingsdebatte in der EU und warnt Erdoğan vor Erpressungsversuchen.
Die Presse: Beim EU-Gipfel diskutieren die Staats- und Regierungschefs heute über eine Aktualisierung des Flüchtlingsdeals mit der Türkei. Wie stehen Sie dazu?
Karl Nehammer: Wir müssen dem türkischen Präsidenten Erdoğan klar machen, dass er die EU nicht mit Menschen erpressen kann, wie er es im März und April 2020 getan hat: Damals wurden irreguläre Migranten an die EU-Außengrenze geführt. Die EU sollte aber auch Anerkennung für die Leistungen der Türkei bei der Unterbringung von Migranten zeigen. Wichtig ist, auf Augenhöhe zu verhandeln.