Mode-Reportage

Gänsehäufel und Sommertrends: Kabane und Liebe

Christine trägt ein Top von Julia Heuer, einen Lederrock von Marni und eine Sonnenbrille von Bottega Veneta.
Christine trägt ein Top von Julia Heuer, einen Lederrock von Marni und eine Sonnenbrille von Bottega Veneta. Yannick Schütte
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Der eigene Garten im öffentlichen Bad: Die Kabanen am Weststrand des Gänsehäufels bilden ein beruhigtes kleines Dorf innerhalb der Stadtgrenzen.

Brücken spannen sich manchmal nicht nur von Ufer zu Ufer, sie verbinden Welten. Etwa die kleine, unscheinbare Brücke am Ende der Moissigasse in der Donaustadt. Immer wieder gleiten darunter Tret- und Ruderboote auf der Alten Donau von einer Seite auf die andere, der Wind saust dort ungestüm unter die Kleidersäume und durch die Haare, meist watscheln alle Passantinnen und Passanten in Flip-Flops vorbei. Auf wenigen Schritten lässt man die Stadt hinter sich und kommt im Urlaub an. Ist Christine Ackermann auf dieser Brücke, muss sie sofort hörbar lächeln. Das hat einst auch ihre Tochter übers Telefon vernommen: „Bist du schon wieder auf dem Weg ins Hihi-Land?“, habe die Tochter die Mutter da gefragt. Seitdem wurde das Gänsehäufel familienintern umgetauft.
Vom „Hihi-Land“ ist hier nämlich oft die Rede, Ackermann mietet sich dort mit ihrem Mann schon seit elf Jahren jede Saison eine Kabane an. Eigentlich handelt es sich dabei um Kabinen, nicht größer als drei Qua­dratmeter, mit einer kleinen überdachten Vorbauterrasse. Ebenda ist Ackermann auch dem Modeproduktionsduo bestehend aus Fotograf Yannick Schuette und Stylist Simon Winkelmüller vor die Kamera gelaufen. Für diese „Schaufenster“-Fotostrecke wollten die beiden, die häufig zwischen Wien und Berlin pendeln, Menschen, die regelmäßig das Gänsehäufel frequentieren und am besten auch eine der Kabanen mieten, in imposanten Looks ablichten, die man zunächst nicht im Ökosystem eines öffentlichen Bades verorten würde.

Schneebedeckte Liegewiesen

Ackermann etwa zeigt sich im Lederrock von Marni und Sonnenbrillen von Bottega Veneta. Ihr Mann zeigt sich hingegen in erster Linie kamerascheu, verzichtet lieber auf das Modeshooting. Dabei war er es, der seine Frau einst mit der Kabane überraschte. „Nach einem Bandscheibenvorfall durfte ich nichts Gewichtiges mehr heben, dabei verbrachte ich so gern Zeit beim Schwimmen und am Wasser. Die Kabane hat mein Mann damals gemietet, um mir die Schlepperei zu ersparen“, erzählt Ackermann. Nun nutzt das Paar das Gänsehäufel wie einen eigenen Garten. Beinahe täglich kommen sie in den Sommermonaten her, lesen nebeneinander in Liegestühlen, gehen ins Wasser, genießen die Ruhe. Davon gibt es zuhauf in dem kleinen Kabanendorf am Weststrand des Gänsehäufels.

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