Mit seinem Gesetz gegen Homosexuelle und Transgender versucht der Premier auch, die erstarkte Opposition auseinanderzudividieren.
Wer das Facebook-Profil von Viktor Orbán besucht, kann in diesen Tagen einen kleinen virtuellen Fahnenkrieg beobachten. Unter den Einträgen des ungarischen Regierungschefs posten Menschen aus aller Welt ein Symbol, das dieser nicht so gern sieht: die Regenbogenfahne.
Das Flaggezeigen im Internet markiert die Ausläufer eines Kampfs, der auch auf der Bühne Fußball angekommen ist – und somit ein Milliardenpublikum erreicht: Es begann damit, dass das ungarische Parlament vergangene Woche eine Gesetzesänderung beschloss, mit der die Rechte von Homosexuellen und Transgender-Menschen in Ungarn eingeschränkt werden sollen. Münchens Bürgermeister, Dieter Reiter, wollte dagegen ein Zeichen setzen und das Stadion beim Euro-Gruppenspiel Deutschland–Ungarn in Regenbogenfarben tauchen lassen.