Großes Finale einer kleinen Saison

Johannes Fleischmann
Johannes FleischmannMuTh
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Im MuTh bittet man noch zu einem erlesenen Kammermusik-Schwerpunkt.

Die Saison war auch im MuTh kurz. Aber sie erhält ein kräftiges Finale, das Freunde erlesener Kammermusik nicht versäumen dürfen: Am Freitag, dem 25. Juni, bitte der Geiger und musikalische Schatzgräber Johannes Fleischmann in den Konzertsaal der Wiener Sängerknaben am Augartenspitz, um Franz Schuberts beliebtes „Forellenquintett“ mit einem Werk der englischen Spätromantik zu kombinieren, das erst seit kurzem wieder zugänglich ist: Ralph Vaughan Williams, vor seiner Studienzeit bei Maurice Ravel noch ganz im Bann von Johannes Brahms, komponierte 1903-1905 sein Klavierquintett in derselben, aparten Besetzung, die  Schubert für sein Werk vorgesehen hat - also mit Kontrabaß als Fundament. Wie viele Frühwerke hat Vaughan Williams das Quintett später zurückgezogen. Erst seine Witwe hat es 1999 freigegeben. Seither lieben es Kammermusik-Ensembles, denn es bereichert das Repertoire um ein leidenschaftlich aufbegehrendes Stück Spätromantik, dreisätzig, mit einem fantasievoll erweiterten, dramatisch gesteigerten, dann in friedvollem C-Dur endenden Variationssatz als Finale.

MuTh-Programm

Dieser seltenen Gelegenheit folgt im MuTh am 27. Juni das unwiderruflich letzte Konzert eines renommierten Streichquartetts: Das Auryn Quartett, 1981 gegründet und benannt nach dem zauberischen Amulett in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“, möchte nach vier Jahrzehnten gemeinsamen Musizierens aufhören. Am Augartenspitz bittet man zum Ausklang mit Werken von Haydn, Mendelssohn und dem mittleren von Beethovens Rasumowsky-Quartetten. Ein historisches Datum. Immerhin hat das Auryn Quartett mit seiner Gesamteinspielung der Streichquartette Haydns unter anderem den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erringen können und damit Aufführungsgeschichte geschrieben.

MuTh-Programm

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