Das umstrittene Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog soll vor Ende des Jahres von Wien nach Lissabon umsiedeln. Der Organisation sollen außer Portugal auch Senegal, Nigeria, Marokko und Argentinien beitreten. Österreich bleibt vorerst Mitglied.
Das König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog zieht es in den Süden. Nach ihrer Vertreibung aus Wien wird die internationale Organisation ihre Pforten in Lissabon öffnen. Das erfuhr „Die Presse“ aus diplomatischen Quellen. Offiziell hält sich die portugiesische Regierung bedeckt. Sie soll aber ihre Entscheidung in den kommenden Tagen mitteilen. Portugals Botschafter in Wien wollte auf Anfrage keine Auskunft geben. Er verwies auf das österreichische Außenamt, das sich jedoch auch in Schweigen hüllte.
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte jedoch zuletzt durch eine Indiskretion selbst die Neugierde geweckt. Bei einer Pressekonferenz mit seinem saudiarabischen Amtskollegen, Prinz Faisal bin Farhan bin Abdullah Al-Saud, erklärte er am Dienstag in Wien, der neue Standort des Abdullah-Zentrums werde noch Ende Juni verkündet. Der Umzug soll bis Ende des Jahres erfolgen. Ob sich das logistisch ausgeht, wird sich jedoch erst weisen müssen.