Studie

Wiener Wohnungsmarkt bleibt dynamisch und teuer

Blick vom Melia Tower in der Donaucity.
Blick vom Melia Tower in der Donaucity.(c) Getty Images/Aurora Open (Tamboly Photodesign / Aurora Pho)
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Colliers: London verzeichnet mit im Schnitt 11.600 Euro pro Quadratmeter die höchsten Preise in Europa.

Der internationale Immobilien-Dienstleister Colliers macht wenig Hoffnung auf günstiges Wohnen in Wien. Die Bundeshauptstadt biete "teilweise beträchtliche Investitionsmöglichkeiten" für nationale und internationale Anleger, habe gute Aussichten und entwickle sich "sehr dynamisch". Grund dafür sei das starke Bevölkerungswachstum, das für weiterhin steigende Preise sorgen werde.

Wien zeichne sich durch einen besonders hohen Anteil an Mietwohnungen aus und biete - wie die meisten europäischen Großstädte - nur einen bedingten Raum für Investoren. Städte wie St. Pölten hätten hier mehr Spielraum, meinen die Experten von Colliers.

„Sicherer Hafen"

Europaweit würden Investoren in den "sicheren Hafen" der Immobilien drängen, die Nachfrage sei größer als das Angebot. Die stetig steigenden Kosten für Wohnraum hätten einige Regierungen dazu veranlasst, in den Markt einzugreifen, was für Investoren "Unsicherheiten" schaffe. Kleinere Städte würden erschwinglicher bleiben und daher verstärkt Investoren anziehen, heißt es im Colliers-Bericht "European Residential: On the Rise".

Laut Colliers sind Paris, London, Amsterdam, München und Manchester die fünf am wenigsten bezahlbaren Städte für Eigennutzer, gemessen an den Flächenkosten im Verhältnis zum durchschnittlichen lokalen Einkommen. In Warschau könne der typische Käufer, ausgehend vom durchschnittlichen Haushaltseinkommen, dreimal so viel Wohnfläche erwerben wie in Paris.

London am teuersten

Die höchsten Immobilienpreise in Europas Großstädten gibt es nach wie vor in London. Hier liegt der Durchschnittspreis bei 11.600 Euro pro Quadratmeter. Sehr attraktiv ist weiterhin Berlin, allerdings hat der dortige Mietendeckel die Investoren verunsichert, so Colliers. Insgesamt flossen im Vorjahr 60,7 Mrd. Euro in den Wohnungsinvestitionssektor in Europa, ein Wachstum von 18 Prozent im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt, rechnet Colliers vor.

Eine der Erkenntnisse der Immobilienexperten: Da immer mehr Europäer in renommierten Geschäfts-, Kultur- und Bildungszentren wie London, Paris und Amsterdam leben wollen und steigende Einkommen mehr Familien über die Einkommensschwellen für Sozialwohnungen heben, führt das zugrunde liegende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in den meisten Städten dazu, dass die Preise schneller steigen als die Durchschnittseinkommen.

(APA)

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