Diversity Management. Damit Diversität und Inklusion nicht zu Schlagworten verkommen, braucht es konkrete und gelebte Initiativen – die zugleich Innovation und Wachstum befördern.
Von Unternehmen wird zunehmend erwartet, dass sie neben ihrer ökonomischen Verantwortung auch jene für ökologische und soziale Belange aktiv wahrnehmen. Im sozialen Bereich ist der Fokus vor allem auf den Umgang mit der eigenen Belegschaft gerichtet. „Diversity Management“, so der Schlüsselbegriff, macht es sich dabei zur Aufgabe, die Vielfalt der Beschäftigten zu würdigen und zu nutzen. „Diversität, also Vielfalt und Chancengleichheit, ist ein zentrales Element unserer Strategie 3.0, mit der wir im vergangenen Jahr eine Kulturtransformation im Unternehmen eingeläutet haben“, erklärt Ulrike Kienast-Salmhofer, seit August 2020 bei der UNIQA Insurance Group Beauftragte für Inklusion und Diversität.
Internationalität
Die Strategie umfasst alle Uniqa Gesellschaften und Länder und trägt so dem grenzenlosen Charakter von Diversität und Vielfalt Rechnung. „Wir setzen immer mehr auf crossfunktionale und länderübergreifende Projekte“, sagt Kienast-Salmhofer und verweist darauf, dass mehr als 50 Prozent der Uniqa Mitarbeitenden im CEE-Raum tätig sind. „Das Potenzial der Belegschaft ist also nicht auf Österreich beschränkt. Die internationale Gemeinschaft ist unsere Stärke.“
Frauenförderung
Ein besonderes Anliegen ist Kienast-Salmhofer das Thema Frauenförderung. Die Gründung eines eigenen Frauennetzwerks war ein erster wichtiger Schritt, Frauen in ihren Karrieremöglichkeiten zu stärken, für ihre Sichtbarkeit und – allem voran – für gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit einzutreten. In diesem Forum werden Erfahrungen ausgetauscht und mögliche Barrieren identifiziert.
Zugleich unterzog sich Uniqa 2020/21 im Rahmen des Frauen- Karriere-Index einer fundierten Standortanalyse. Der Index zeigt durch messbare Kriterien, wie sich erfolgreiche Frauenkarrieren in Unternehmen entwickeln. Eine Stärken- und Schwächen-Analyse ermöglicht es, dort gezielt Maßnahmen anzusetzen, wo es Verbesserung braucht. „Erste Ergebnisse bestätigen uns eine gute Ausgangsposition. Wir sehen diese Indexierung als klaren Auftrag, Frauen aktiv in ihren Karrieremöglichkeiten zu unterstützen. Wir haben damit nun wertvolle Tools in der Hand, um unsere Gleichstellungsziele zu messen und zu steuern“, so René Knapp, Vorstand HR & Marke bei Uniqa.
Dass man bei Uniqa auf dem richtigen Weg ist, beweist etwa die Auszeichnung mit dem equalitA Gütesiegel. Die vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort vergebene Auszeichnung würdigt Unternehmen für ihren Einsatz zur Förderung von Frauenkarrieren und die Gleichstellung der Geschlechter. „Ich sehe dieses Gütesiegel nicht nur als Auszeichnung. Es soll uns vielmehr darin bestärken, den eingeschlagenen Weg entschlossen weiterzuverfolgen“, betont Kienast-Salmhofer.
Integration
Eine weitere wichtige Dimension der Vielfalt ist die Integration von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben. Derzeit beschäftigt Uniqa am Standort Österreich 111 Menschen, die aufgrund ihrer geistigen und/oder körperlichen Fähigkeiten besonders gezielter Förderung in ihren Einsatzgebieten bedürfen. „Uns war es auch hier wichtig, den Status quo zu erheben und Inklusion messbar zu machen. Mit unserem Partner MyAbility wurden Ziele definiert, erste Maßnahmen befinden sich bereits in Umsetzung“, so Kienast-Salmhofer.
LGBTI+ Projektteam
Mit dem Hissen der Regenbogenfahne und der Beleuchtung des Uniqa Towers in Regenbogenfarben im Pride Month hat Uniqa ein Zeichen zur Akzeptanz und Toleranz gegenüber Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität gesetzt. Auch intern möchte man für mehr Sichtbarkeit der LGBTI+ Community eintreten. So gibt es etwa bereits ein Projektteam, um dieses Element der Toleranz fester im Unternehmen zu verankern.
Haltung mit Zukunft
„Unsere Aktivitäten tragen bereits Früchte und bestätigen unsere Haltung, dass Diversität und Inklusion kein bloßes Lippenbekenntnis bleiben darf“, so René Knapp. Schließlich brauche es Diversität für unterschiedliche Perspektiven und mehr kreatives Potenzial. „Sie schafft Innovation und Wachstum“, ist Knapp überzeugt.
Uniqas Arbeitswelt von morgen
Seit fast eineinhalb Jahren befindet sich Uniqa in einem ungewöhnlichen Arbeitssetting. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wurden über 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen ins Home-Office verlegt. Seit wenigen Wochen gibt es wieder eine erste Rückkehr an die Standorte unter Einsatz eines Rotationsprinzips. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, was alles möglich ist. Innerhalb kürzester Zeit wurden tausende Beschäftigte mit Hardware für den Arbeitsplatz zuhause ausgestattet. Neue Tools für die virtuelle Zusammenarbeit wurden erprobt, zusätzliche Skills erlernt, neue Regeln der virtuellen Zusammenarbeit etabliert. Die positiven Effekte auf Produktivität, Kreativität und Teamwork sind – trotz der ursprünglich pandemiebedingten „Zwangssituation“ – in vielen Bereichen sichtbar. Das ergaben auch regelmäßig durchgeführte, anonyme Befragungen der Uniqa Mitarbeitenden im Home-Office. So fühlen sich mehr als 70 Prozent von ihrer direkten Führungskraft gut oder sehr gut in der ungewohnten Arbeitssituation unterstützt. Das „neue Normal“ ist bei Uniqa angekommen.
Hauptsache flexibel
Globale Studien von McKinsey bescheinigen der Versicherungsbranche die größten Potenziale bei mobilem Arbeiten. Uniqa als Organisation ist jedenfalls gewillt, die Erfahrungen der letzten Monate zu nutzen, um sich für die Arbeitswelt der Zukunft aufzustellen – weg von der reinen Arbeit an Standorten und hin zu einer Flexibilisierung des Arbeitsortes. Um die Arbeitskultur im Unternehmen – zusammen mit den Mitarbeitenden – neu zu definieren, werden unter anderem gerade mehrere neue Arbeitsmodelle mit unterschiedlichen Home-Office-Anteilen entwickelt. Uniqa positioniert sich auf diese Weise als attraktiver Arbeitgeber, der allen Mitarbeitenden ein Mehr an Freiheit beim Erledigen der Aufgaben bieten will, adaptiert an individuelle Arbeits- und Lebensbedürfnisse. Für diese neue Art des Arbeitens mit mehr Eigenverantwortung und teils physischer, teils virtueller Teamarbeit werden Führungskräfte und Mitarbeitende künftig speziell geschult. Für die Einrichtung des Arbeitsplatzes daheim erhalten Mitarbeitende eine Unterstützungszahlung. Weiters wurde bereits eine Tagespauschale für das Home-Office fixiert. Auch die Ausgestaltung der Büros wird sich verändern. Die Räumlichkeiten sollen sich noch stärker in Orte der Begegnung verwandeln, als ergänzendes Gegenstück zur Arbeit daheim.