Südafrika

Falschmeldung über Zehnlinge beschäftigt Staatsanwaltschaft

Mehr als eine klassische Ente: Man sei sehr besorgt über das Verhalten des Redakteurs, der Zeitung sowie der Mediengruppe, sagt die zuständige Provinzregierung.

Das Bild einer lächelnden Frau mit enormem Babybauch unter einem rosaroten Umstandskleid war um die Welt gegangen. Aber: Der Bericht über die angebliche Zehnlingsgeburt einer 37-Jährigen war laut südafrikanischen Behörden erfunden. Die für den Großraum Johannesburg und Pretoria zuständige Provinzregierung veröffentlichte am Mittwochabend eine Erklärung, wonach eine medizinische Untersuchung der Frau eine Geburt in jüngster Zeit ausgeschlossen hat. "Es stellte sich auch heraus, dass sie in jüngerer Zeit nicht schwanger war", heißt es in dem Schreiben.

Die Provinzregierung sei sehr besorgt über das Verhalten der "Pretoria News", des verantwortlichen Redakteurs sowie der Mediengruppe, zu der die Zeitung gehöre. Die Staatsanwaltschaft sei mittlerweile mit entsprechenden Ermittlungen beauftragt.

Die Zeitung hatte am 8. Juni unter Berufung auf den Ehemann in einer Exklusivgeschichte über die Mehrlingsgeburt berichtet und sie als neuen Weltrekord bezeichnet. Gosiame Thamara Sithole, die bereits Mutter von Zwillingen sei, soll die Kinder demnach in einem ungenannten Krankenhaus in Pretoria auf normalem Wege und auch per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben. Ihr aus dem Township Tembisa stammender Ehemann Tebogo Tsotetsi berichtete der Zeitung, seine Frau habe drei Mädchen und sieben Buben zur Welt gebracht, nachdem sie sieben Monate und sieben Tage schwanger gewesen sei. Die Exklusivgeschichte war zunächst von Medien in aller Welt aufgegriffen worden.

Die Zeitung hatte darauf hingewiesen, dass sie schon einen Monat zuvor mit der Familie gesprochen habe, auf deren Wunsch hin aber mit einer Veröffentlichung bis nach der Geburt gewartet habe.

(APA/dpa)

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