ÖFB-Gegner Italien

Mit dem Spaßfußball zurück ins Dolce Vita

APA/AFP/POOL/ALESSANDRA TARANTIN
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Mit Spielfreude, Pathos und Torschussrekord lässt Österreichs Achtelfinalgegner den Glanz alter Tage aufleben. Die Nation liegt dieser neuen Squadra Azzurra zu Füßen.

Rom/Wien. Roberto Mancini ist auf bestem Weg zur Stil-Ikone. Wo auch immer der Fußballlehrer aus den Marken zuletzt seine großen Titel sammelte, in Mailand oder Manchester, wurde auch seine „Bella Figura“ an der Seitenlinie zum Thema. Doch Italiens 56-jähriger Teamchef ist sich auch für den simpelsten Slapstick nicht zu schade. „Coro Azzurro“ (Blauer Chor) heißt Italiens EM-Song, das Musikvideo dazu ist überschwänglich und voller Klischees wie Materazzis Kopfstoß. Mit von der Partie ist Mancini, als Hauptattraktion von Gag-Einlagen und als Playback-Sänger. Denn im Lager der Squadra Azzurra bestimmt der Spaßfaktor, Mancinis EM-Kader wurde nicht zufällig in einer Fernsehshow verkündet und vor allem: Bei Österreichs Achtelfinalgegner (Samstag, 21 Uhr, live ORF 1) wird in dieser Art und Weise auch Fußball gespielt.

Das Land der Taktik, der Verteidiger und des Catenaccio setzt dieser Tage auf munteren Angriffsfußball, Italiens Nationalsport darf nach jahrzehntelanger Abwehrschlacht wieder Spaß machen. Die spielerische Revolution hat das Land erfasst. „Ridi Italia“ (Lache, Italien) titelte „La Gazzetta dello Sport“ mit Blick auf das bisherige Turnier: drei Spiele, drei Siege, 7:0 Tore, ungeschlagen seit 30 Partien, der letzte Gegentreffer im vergangenen Oktober (wenn auch die ganz großen Gegner nicht dabei waren). Diese EM sollte die Rückkehr ins Leben nach der Pandemie feiern, und ausgerechnet im so stark gebeutelten Italien scheint das dank dieser Mannschaft gelungen.

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