Raumfahrt

Chinesische Raumfahrer sollen schon 2033 zum Mars fliegen

Handout image of Mars taken by China's Tianwen-1 unmanned probe
Handout image of Mars taken by China's Tianwen-1 unmanned probevia REUTERS
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Peking trumpft mit einer starken Ansage auf. Die Entschlossenheit des chinesischen Weltraumprogramms lässt vermuten, dass der Zeitplan sogar hält, und bringt somit speziell die USA in Zugzwang.

China hat eine überaus ambitionierte Aussage gemacht, die noch viel Wind in die Raumfahrt bringen dürfte: Chinesische Fachmedien zitierten am Mittwoch Wang Xiaojun, den Chef des größten chinesischen Raketenbauers, wonach ein erster bemannter Marsflug schon 2033 stattfinden werde, gefolgt von Missionen 2035, 2037 und 2041.

Es gehe grundsätzlich um ein Langzeitprogramm, bei dem ein permanent bewohnter Außenposten auf dem Mars errichtet werde; vor allem wolle man dort auf der Erde seltene und wertvolle Rohstoffen abbauen.
Wang hatte den Plan auch schon kürzlich bei einer Raumfahrttagung in Russland präsentiert.

Erst im Mai hatte ein chinesisches Raumfahrzeug einen robotischen Lander und Rover auf dem Roten Planeten abgesetzt, erfolgreich und gleich beim ersten Versuch. Für die Langzeitflüge zum Mars (der Weg dorthin dauert bestenfalls sieben bis neun Monate) müsse man zuvor noch weitere Sonden dort absetzen, bessere Raketen und Raumkapseln auch mit nuklearem Antrieb bauen und ein Rückflugsystem entwickeln. Aber das sei machbar. Letztlich denke man, so Wang, an einen regelrechten Pendelverkehr von Menschen und Material zwischen den zwei Planeten, bei Einweg-Flugzeiten von wenigen Hundert Tagen.

Sand whipped up by wind shrouds the C-Space Project Mars simulation base as a staff member wearing a mock space suit poses in the Gobi Desert outside Jinchang
Sand whipped up by wind shrouds the C-Space Project Mars simulation base as a staff member wearing a mock space suit poses in the Gobi Desert outside JinchangREUTERS

Die enorme Energie und das Selbstbewusstsein, mit denen China sein Raumprogramm betreibt, nähren die berechtigte Annahme, dass man bei den Marsflügen im Zeitrahmen bleiben wird. Das wird vor allem die Konkurrenz mit den USA anfeuern, wo ebenfalls die 2030er diesbezüglich angestrebt werden und es eine Kooperation mit Europa geben dürfte. Leider haben sich im offiziellen US-Raumprogramm oft große Verzögerungen und erstaunliche technische Probleme ergeben. Zudem schwächelt der politische Wille dafür.

Ist Elon Musk doch schneller?

Eine russische Mars-Mission wird immer wieder in den 2040er-Jahren angesiedelt. Bemannte, nie realisierte Marsflugprojekte hatte es auf privater und halbstaatlicher Ebene in den USA und der UdSSR mit avisierten Startdaten übrigens schon für die 1970er- und 80-Jahre gegeben. Zuletzt sprach der Unternehmer Elon Musk (Tesla, SpaceX) gar von so einem Flug in wenigen Jahren, noch vor 2030, aber seine Aussagen muss man mit Vorsicht genießen.

Vorige Woche hat China die ersten drei Taikonauten (Raumfahrer) zu seiner in Bau befindlichen Raumstation im Erdorbit gebracht. Damit betreibt Peking das einzige Gegenprojekt zur allerdings viel größeren Internationalen Raumstation ISS.

CHINA-SPACE
CHINA-SPACEAPA/AFP/CCTV/STR

(wg)

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